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Schlaganfall: Menschen mit dieser Blutgruppe haben ein erhöhtes Risiko – laut Studie

Röntgen Aufnahme einer Frau mit Schlaganfall | © Getty Images/peterschreiber.media
© Getty Images/peterschreiber.media
Laut einer US-amerikanischen Studie sorgt eine bestimmte Blutgruppe für ein höheres Schlaganfall-Risiko.

Pro Jahr treten in Deutschland 200.000 erstmalige Schlaganfälle und 70.000 wiederholte Schlaganfälle auf. Dabei verursacht meist ein Blutgerinnsel eine Durchblutungsstörung im Gehirn. Die Ursachen für einen Schlaganfall können vielfältig sein, Stress, Rauchen, Bluthochdruck, verkalkte Gefäße, falsche Ernährung oder auch Diabetes zählen unter anderem dazu. Laut einer US-amerikanischen Studie spielt außerdem die Blutgruppe eine Rolle.

Vorerkrankungen begünstigen Schlaganfall

Rund 80 Prozent der Schlaganfall-Patient*innen sind über 60 Jahre alt. Sie erleiden meist einen Schlaganfall, weil Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes die Gefäße über lange Zeit geschädigt haben. Bei jüngeren Menschen sind die Ursachen selten so eindeutig, hier vermuten Wissenschaftler*innen deutlich häufiger erbliche Faktoren.
Beim sogenannten ischämischen Schlaganfall verklumpen Blutkörperchen zu einem Thrombus, der dann ein Gefäß verschließt.

Blutgruppe scheint Risikofaktor

Eine Forschungsgruppe aus der University of Baltimore, im US-Bundesstaat Maryland, hat die Daten von mehr als 600 000 Patient*innen ausgewertet und mit deren Blutgruppe verglichen. Die Forschenden suchten nach Genvarianten, die das Risiko für einen ischämischen Schlaganfall bei Menschen unter 60 Jahren erhöhen, und werteten dafür 48 Genomstudien aus. Dabei zeigte sich, dass über 5 000 von ihnen vor dem 60. Lebensjahr einen Schlaganfall erlitten hatten, während es nach dem 60. Lebensjahr über 9 000 Personen waren. 

Ebenso fanden sie heraus, dass Menschen mit der Blutgruppe A offenbar ein um 16 % höheres Risiko haben, einen frühen Schlaganfall zu erleiden. Die Blutgruppe 0 senkt das Risiko dagegen um 12 %.

Unterschiedliche Eigenschaften von Blutgruppen

Die Forscher*innen vermuten, dass die Zelloberflächen der verschiedenen Blutgruppen unterschiedliche Eigenschaften haben und deshalb mehr oder weniger stark zu Thrombosen neigen. Bei einer Thrombose verklumpen Blutzellen. Verschließt ein solcher Thrombus ein Blutgefäß im Gehirn, spricht man von einem Schlaganfall. Frühere Studien deuteten unter anderem darauf hin, dass Menschen mit der Blutgruppe A ein etwas höheres Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln in den Beinen (tiefe Venenthrombosen) haben.

Trotz des Studienergebnisses sollen sich Menschen mit Blutgruppe A den Forschenden zufolge keine Sorgen über einen frühen Schlaganfall machen. Sie bräuchten auch keine zusätzlichen Vorsorgeuntersuchungen oder medizinische Tests durchführen lassen, heißt es in der Universitäts-Mitteilung.

https://schlaganfallbegleitung.de/wissen/schlaganfall-fakten