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Kokosöl: Alleskönner in Sachen Beauty und Gesundheit

Kokusnussstücke | © Alita Ong, Getty Images
© Alita Ong, Getty Images

Das Öl der Tropenfrucht gilt als Beauty-Multitalent, das für tolle Haare sorgen, eine geschmeidige Haut zaubern und ganz nebenbei den Stoffwechsel ankurbeln soll. Doch was macht Kokosöl so gesund – und wofür kann es innerlich und äußerlich verwendet werden? DONNA hat die karibische Allzweckwaffe unter die Lupe genommen.

Was ist Kokosöl und warum ist es so gesund?

Kokosöl – auch Kokosnussöl, Kokosfett, Coconut Oil oder Kokosbutter genannt – ist ein pflanzliches Öl, dem vielseitige positive Eigenschaften zugeschrieben werden. Wie der Name bereits vermuten lässt, wird es aus dem getrockneten Fleisch der Kokosnuss gewonnen, der sogenannten Kopra. Seine wertvollen gesättigten Fettsäuren, Mineralstoffe wie Magnesium, Calcium, Kalium und Phosphor, die wichtigen Spurenelemente Eisen, Zink, Mangan und Kupfer sowie die Vitamine B und E und Aminosäuren machen Kokosöl zu dem, was es ist – eine Wunderwaffe für die äußere und innere Schönheit.

Effektive Haut- und Haarpflege mit Kokosöl

Kokosöl kann teure Schönheitshelfer wie Waschgel, Tonikum, Gesichts-, Nacht- und Augencreme, Haarmaske oder Nagelbutter ersetzen – und wird dabei völlig natürlich hergestellt.

Straffe, reine und streichelzarte Haut

Auf Grund seiner guten Inhaltsstoffe spendet das Kokosfett Feuchtigkeit, wirkt antibakteriell, antifungal, entzündungshemmend, fördert die Wundheilung, bringt die Haut ins Gleichgewicht und macht sie zart, während der süße Kokos-Geruch die Sinne betört. Doch wie und wo kann man den Alleskönner anwenden?

Als Gesichts- und Körperpflege: Eine kleine Menge zwischen den Händen zum Schmelzen bringen und auf die gereinigte Haut im Gesicht oder auf den Körper auftragen. Ob fettige, trockene, rissige oder unreine Haut – Kokosöl bringt alle Hauttypen bei konsequenter Anwendung in ihr natürliches Gleichgewicht zurück. Auch bei Dehnungsstreifen, Cellulite, Narben und Akne soll das süßlich riechende Öl Wunder wirken.  

Während und nach der Rasur: Kokosöl lässt sich als Ersatz für Rasierschaum oder -gel verwenden. Auch funktioniert es anstatt Creme oder Bodylotion nach der Rasur oder dem Epilieren. Seine entzündungshemmende Wirkung macht Rasierpickeln den Garaus.

Als Lippen- und Handpflege: Sie haben trockene Hände oder rissige Lippen, aber gerade keine Pflege zur Hand? Probieren Sie es mit Kokosöl. Eine kleine Menge auf die entsprechenden Stellen verteilen, gut einreiben – und schon glänzen Ihre Lippen wieder und die Hände fühlen sich an wie Seide.

Als Körper-Peeling: Ein wirksames Peeling mischt man aus Kokosöl und braunem Zucker, sodass eine homogene Masse entsteht. Nach dem Waschen den Körper unter der Dusche sanft damit einreiben und anschließend mit warmem Wasser abwaschen. Der Zucker entfernt alte Hautschüppchen und andere Ablagerungen, während das Kokosfett die Haut zart pflegt. Eine Bodylotion ist danach nicht mehr notwendig.

Bei geschwollenen Augen: Tränken Sie zwei Wattepads in Kokosöl, legen Sie diese auf Ihre Augen und drücken sie für einige Minuten jeweils mit einem gekühlten Esslöffel (am besten aus dem Gefrierfach) auf die Haut. Die Kälte lindert die Schwellung und das Kokosöl pflegt die zarte Haut um die Augen.

Zum Abschminken: Kokosöl ist eine effektive Alternative zu herkömmlichen Abschminktüchern, -emulsionen und Co, auch bei wasserfestem Make-up. Nach der Gesichtsreinigung mit Wasser verreiben Sie eine kleine Menge Öl in Ihren Händen, cremen das Gesicht in kreisenden Bewegungen damit ein und entfernen alles mit warmem Wasser. So wird das Make-up ohne Rückstände entfernt und der leichte Fettfilm schützt die Haut vor dem Austrocken.

Zur Massage: Anstatt Massageöl kann man auch Kokosöl zur Massage verwenden. Seine Inhaltsstoffe spenden der Haut Feuchtigkeit, während das Öl schnell einzieht. Der süße Geruch nach Kokosnuss tut sein Übriges.

Für die Wundheilung: Risse in der Nagelhaut, trockene Hautstellen, kleine Schnitte, Pilzinfektionen, nach dem Sonnenbaden oder bei Insektenstichen – Kokosöl hilft!

Glänzende, starke und gesunde Haare

Auch auf Haare und Kopfhaut hat Kokosöl eine pflegende Wirkung. Ob stumpfes, sprödes oder schuppiges Haar: Die Frucht der Kokosnuss hat für jedes Bedürfnis die richtigen Vitamine und Mineralstoffe parat. Die Vorstellung, sich Öl in die Haare zu geben, mag erst einmal komisch klingen. Doch ausprobieren lohnt sich! So kann das Öl der Kokosnuss für die Haarpflege verwendet werden:

Als Haarkur: Die Längen und Spitzen der Haare werden gleichmäßig mit Kokosöl in Wuchsrichtung eingerieben und zum Einwirken kompakt am Kopf befestigt. Danach binden Sie sich ein Tuch um den Kopf, damit das Fett durch die entstehende Wärme bis tief in die Haarstruktur eindringen kann. Je länger die Kur einwirkt (das geht auch über Nacht), desto mehr Feuchtigkeit und Pflege kann sie an die Haare abgeben.

Anstatt einer Leave-in-Pflege: Für bessere Kämmbarkeit, einen schönen Glanz, springende Locken und gesunde Haarspitzen kneten Sie eine haselnussgroße Menge Kokosöl vorsichtig in die Längen und Spitzen. Achtung: Verwenden Sie nicht zu viel davon, da insbesondere feine Haare sonst schnell fettig erscheinen.

Gegen trockene Kopfhaut und Schuppen: Um die Kopfhaut wieder ins Gleichgewicht zu bringen, massieren Sie Kokosöl mit den Fingerspitzen ein und lassen das Fett über Nacht einwirken. Am nächsten Morgen die Haare wie gewohnt waschen. Diese Prozedur so lange wiederholen, bis die Kopfhaut schuppenfrei ist.

Übrigens: Kokosöl tut auch dem Fell von Hunden und Katzen gut. Einfach ab und zu eine Messerspitze in das Fell einreiben. Das stärkt die Haare der Vierbeiner, bringt sie zum Glänzen und ist zusätzlich ein wirksamer Schutz gegen Zecken.

Kokosöl als Nahrungsmittel – ein Geheimtipp für die innere Schönheit

Was bewirkt Kokosöl im Körper?

Kokosfett besteht zu 99 Prozent aus gesättigten Fettsäuren, den Rest machen Vitamine, Spurenelemente, Aminosäuren und Mineralien aus. Da gesättigte Fettsäuren als „böse“ Fettsäuren in Verruf geraten sind, hält sich auch die Annahme hartnäckig, Kokosöl sei ungesund. Doch die mittelkettigen Triglyceride des Kokosöls werden von unserem Organismus anders verarbeitet als andere Fette. Sie brauchen für ihre Verdauung keine Gallenflüssigkeit, sondern werden direkt von der Leber aufgenommen und in Ketone verwandelt. Diese werden nicht in den Fettdepots des Körpers eingelagert, spenden dem Organismus aber Energie. Zusätzlich kurbeln die Fettsäuren die Schilddrüse an und damit auch den gesamten Energiestoffwechsel.

Die Fettsäuren im Kokosöl (besonders Laurin- und Caprinsäure) stärken das Immunsystem, liefern dem Gehirn schnell verfügbare Energie, senken die Cholesterinwerte, helfen bei Entzündungen, Grippe und Co. und wirken der Entstehung von Karies und Parodontitis entgegen.

Verwendung in der kalten und warmen Küche

Auch wenn der süßliche Geruch von Kokosöl vermuten lässt, dass es sich vor allem als Zutat für Süßspeisen oder zum Backen eignet, profitieren auch Fleisch, Gemüse und andere herzhafte Gerichte von seinem exotischen Aroma. Keine Angst, die Speisen schmecken nach der Verwendung von Kokosöl nicht automatisch nach Kokos. Lassen Sie sich nicht vom süßlichen Geruch irritieren – er verschwindet beim Erhitzen.

Kokosöl als Ersatz für andere Öle: Sämtliche Öle, die Sie in der Regel zum Braten, Backen und Kochen verwenden, lassen sich durch Kokosfett ersetzen. Das Schöne an dem Pflanzenöl ist, dass es jeden Teig sehr saftig macht und das Ankleben von Muffins, Kuchen und Co. in der Backform verhindert.

Im Smoothie: Wer sich gerne selbst Gemüse- oder Obst-Smoothies mixt, sollte einmal einen Löffel Kokosöl dazuzugeben. Es gibt dem Getränk eine geschmeidige Textur und hilft dem Körper dabei, die Vitamine und Nährstoffe besser aufzunehmen.

Als Energiekick am Morgen: Kaffeefreunde machen aus ihrem normalen Filterkaffee mit einem Löffel Kokosöl einen sogenannten Bullet Proof Coffee, der für einen Extra-Energiekick am Morgen sorgt. Kaffee und Öl sollten mit Hilfe eines Blenders gut vermischt werden, damit sich die Komponenten gut verbinden.

Gegen Husten und Heiserkeit: Wenn es im Hals kratzt, geben Sie einfach einen Löffel Kokosöl und Honig in den Erkältungstee und trinken davon täglich ein bis zwei Tassen. Das stärkt die Immunabwehr und hält Viren fern.