Mode Trends

Mode made in Germany - Teil 2

Model mit Biker-Jacke mit floralen Stickereien, kombiniert zur Ripped Jeans. | © PR
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Starkes Statement bei Triangle mit dem Key-Look dieser Saison: eine Biker-Jacke mit floralen Stickereien, kombiniert zur Ripped Jeans.

Klar, Mode soll inspirieren. Aber weil wir sie uns auch tragbar – und bezahlbar! – wünschen, werden wir in Mailand und Paris nicht immer fündig. Bei diesen deutschen Labels dagegen schon. Dieses Mal: Gerry Weber, Triangle, Ivy & Oak, Opus und Mac – und die Menschen dahinter.

Bei Mode denkt jeder sofort an die große, weite Welt in Mailand und Paris, an die Laufsteg-Schauen von Chanel, Christian Dior und Saint Laurent. Mit deutschem Design verbindet man allenfalls schicke Autos von Mercedes, Porsche und BMW, Klassiker von Braun, Meißener Porzellan oder die Bauhaus-Architektur. Aber Bekleidung? Fehlanzeige. Völlig zu Unrecht. Denn gerade in der goldenen Mitte zwischen Luxus-Labels und Billiganbietern wie H&M gibt es Marken „made in Germany“, die mit intelligentem Design zu moderaten Preisen sehr erfolgreich sind. Erfolgreich deshalb, weil sie genau wissen, wo ihre Stärken liegen – und entsprechend Frauen anziehen, die ihren Stil gefunden haben. Die Spaß an Mode haben, aber selbst entscheiden, welchen Trend sie mitmachen – und welchen nicht. Wir stellen Ihnen neun Marken mit ganz unterschiedlichen Design-Konzepten vor, die zeigen, wie vielfältig deutsche Mode ist – und dass wir uns vor Italien oder Frankreich auch in Sachen Mode nicht verstecken müssen.

1. Triangle – die Denim-Experten

Jeans, die man am liebsten nicht mehr ausziehen möchte? Die toll aussehen, auch wenn man nicht über die streichholzschmalen Beine einer 17-Jährigen verfügt? Diesen sehnlichen Mode-Wunsch erfüllt Triangle als sogenannte All-Size-Brand mit einem besonders breiten Größen- und Stilspektrum. Im E-Shop gibt es einen Denim-Guide, der jeden Figur-Typ durch die unterschiedlichen Passformen führt und anhand realistisch gebauter Models zeigt, wie die neuesten Modelle etwa bei „curvy“ aussehen. „Wir sagen: Schluss mit dem Schubladendenken!“, erklärt Marken-Verantwortliche Martina Schulte-Block. „Eine Frau mit Konfektionsgröße 48 sollte doch die Möglichkeit haben, mit ihrer Freundin in Größe 36 im selben Umfeld zu shoppen.“ Da das natürlich nicht nur für Hosen gilt, bietet das Label aus dem Hause s.Oliver auch jede Menge Oberteile. Aktueller Kombi-Tipp: Jeans mit Bluse oder Top, darüber auffällig verzierte Blazer oder Lederjacken.

2. Gerry Weber – die Traditionalisten

Ganz großes Tennis: Es gibt wohl kaum einen Begriff, der besser zur Mode und zum gesamten Auftritt von Gerry Weber passt. 1973 von Selfmademan Gerhard Weber gegründet, beschäftigt das Unternehmen in Halle bei Bielefeld heute knapp 7000 Mitarbeiter, hat weltweit rund 1260 eigene Stores und Verkaufs ächen und zählt zu den größten börsennotierten Modekonzernen Deutschlands. Neben mehreren Fashionlinien (außer Gerry Weber gehören auch die Labels Taifun, Samoon, Talkabout und Hallhuber zur Dachmarke) sorgt die Gerry Weber World, eine exklusive Sport-Location, immer wieder für Furore – vor allem mit dem hochkarätig besetzten ATP-Tennisturnier „Gerry Weber Open“. Sportlich – und erfrischend bodenständig – formuliert Raimund Axmann, Executive Vice President, auch die modische Zielsetzung der westfälischen Fashion-Profis: „Wir entwerfen Looks für Frauen, die mitten im Leben stehen, dynamisch und positiv sind.“ Starke Farben, klare Schnitte, feminine Akzente wie Stickereien und Applikationen – diese Stil-Mittel sollen Frauen dabei unterstützen und prägen die jährlich 15 (!) Kollektionen.

In diesem Herbst stehen Kombinationen von leuchtenden Tönen im Fokus, wie Fuchsia mit Signalrot. Ebenfalls apart gemixt werden Muster, etwa Blumen- mit Animal-Prints. Die Key-Looks der Saison sind zum Beispiel ein magentafarbenes Kleid mit Cutouts am Dekolleté und ein Kaschmir-Pullover zum Faltenrock, dem Strass-Elemente eine verspielte Note verleihen. Am Credo, wertige Designs zu bezahlbaren Preisen zu präsentieren, hält man auch im 44. Jahr des Firmenbestehens fest: Sie reichen von circa 40 Euro für T-Shirts bis zu circa 150 Euro für Blazer.

Maxikleid von Ivy & Oak | © PR
Vorne klassisch, hinten wow: Das Maxikleid von Ivy & Oak überzeugt mit raffiniertem Rückenausschnitt – schlicht und spektakulär.
Foto: PR

3. Ivy & Oak – die Individualisten

„Stil statt nur Trends“: Mit diesem Credo gründete Caroline von Stieglitz vor drei Jahren ihr Label Ivy & Oak. Die Berlinerin, die vor ihrer Selbstständigkeit bei Zalando gearbeitet hat, möchte sich dem schnellen Rhythmus der Main-stream-Mode entziehen: Gute Passformen, schöne Materialien, eine faire Produktion – all die Werte, die ihr wichtig sind, lassen sich mit dem Prinzip von Fast Fashion nicht vereinbaren.

Als „zeitlos mit einem gewissen Etwas“ bezeichnet Caroline von Stieglitz ihre Entwürfe, an denen ihre Kundinnen länger als eine Saison Freude haben sollen. In diesem Herbst sind das erstmals auch Strick-Teile aus Organic Merino – Wolle, die von einer zertifiziert biologischen Farm in Südamerika stammt. Dass Ivy & Oak dennoch im erschwinglichen Segment bleiben kann – die Preise liegen zwischen circa 60 und 280 Euro –, liegt auch an der modernen Vertriebsstrategie: Um Kosten z. B. für Messebesuche und Marketingmaßnahmen zu sparen, wird die Kollektion nur online verkauft.

Schmale Hose, lässiger Blazer und ein Shirt in frischem Weiß. | © PR
Sportliche Coolness bei Opus: Schmale Hose, lässiger Blazer und ein Shirt in frischem Weiß geben eine perfekte Kombi für Job oder City ab.
Foto: PR

Faire Sportmode: Die besten Labels für nachhaltige Active Wear

4. Opus – die Puristen

Die Simplicity Trade GmbH in Oelde in Münsterland kennen vermutlich nicht viele Frauen, ihre Marke aber umso mehr: Opus zählt zu den am schnellsten wachsenden Modeunternehmen in Deutschland. Was vor 16 Jahren mit Hosen begann, ist heute eine Komplettkollektion für Frauen, die auf lässige Weise gut angezogen sein möchten. Sportive Hosen, Blusen, Shirts, Kleider und Pullover sind ebenso im Angebot wie Business-Looks, die fast immer unter 100 Euro kosten. Weil Simplicity-Gründer Stefan Leewe auf kurze Zyklen setzt, bietet Opus Ware, die man sofort anziehen kann. Wer einen Wintermantel möchte, wird also im August vergeblich suchen.

Die Hose in seidiger Optik mit fantasievollem Blumen-Print. | © PR
Die Hose in seidiger Optik mit fantasievollem Blumen-Print und Kontrastband von MAC ist ein Hingucker!
Foto: PR

5. MAC – die Passform-Profis

Es begann mit der simplen Idee, eine perfekt sitzende und trotzdem bezahlbare Damenhose auf den Markt zu bringen. Das war 1973. Noch im selben Jahr folgte das erste Herren-Modell. Die Idee entpuppte sich als so einfach wie überzeugend: Heute verkauft MAC pro Jahr mehr als sechs Millionen Hosen. In einem lichtdurchfluteten, weitläufigen Firmengebäude nahe Regensburg, das mit diversen Architekturpreisen ausgezeichnet wurde, entstehen die Kollektionen, deren entscheidende Merkmale Annika Arnold, Produktmanagement MAC Damen, so charakterisiert: „Unsere Hosen sind bekannt für ihre Passform und den Anspruch, dass sie sowohl feminin als auch sportiv kombiniert werden können.“ Der Spaß am Kombinieren wird von den eher budgetfreundlichen Preisen – ab circa 80 Euro – unterstützt. In diesem Herbst steht die Kollektion unter dem Motto „Exotic Garden“; die Auswahl reicht von Jeans mit Schmuck-Details über Zigaretten-Hosen bis zu Athleisure-Pants mit Galonstreifen im Smokingstil. Ein Highlight sind die Jeans „Dream Sensation“ in Bi-Stretch-Qualität, die jeden Po optisch eine Nummer kleiner machen.

Hier gehts zu Teil 1 der deutschen Labels.

Autorin: Sabine Spieler

Supermodel, ganz entspannt: Eva Herzigová ist das Gesicht der aktuellen Gerry-Weber-Kampagne. Neben sportlichen Hose-Hemd-Kombis punkten auch farbstarke Teile, etwa Tops in Korallenrot.
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Supermodel, ganz entspannt: Eva Herzigová ist das Gesicht der aktuellen Gerry-Weber-Kampagne. Neben sportlichen Hose-Hemd-Kombis punkten auch farbstarke Teile, etwa Tops in Korallenrot.
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