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Ernährung mit Anti-Kälte-Effekt: Diese Lebensmittel wärmen von innen

Buntes Wurzelgemüse in Nahaufnahme. | © Photo by Cathy Scola, Getty Images
© Photo by Cathy Scola, Getty Images
Die wärmende Wirkung bestimmter Lebensmittel kann durch die Zubereitung noch verstärkt werden: Nicht ohne Grund sind Suppen und Eintöpfe mit Rüben, Kartoffeln und Co. im Herbst und Winter so beliebt.

Wenn die Temperaturen sich dem Gefrierpunkt nähern, schützen wir uns mit Pulli, Mütze, Schal und Co. vor der Kälte. Aber auch bestimmte Lebensmittel können dabei helfen, den Körper warm zu halten. Welche Ernährungsgewohnheiten und Nahrungsmittel in der kalten Jahreszeit guttun.

Sobald die Tage kürzer werden, sind kalte Füße, Gänsehaut und Eisfinger Ihre täglichen Begleiter – trotz Kaschmirpullover und Winterstiefeln? Dann lohnt sich, Ihre Essgewohnheiten genauer unter die Lupe zu nehmen. Denn nicht nur die Kleidung, auch die Ernährung sollte der kalten Jahreszeit angepasst werden. Wie und mit welchen Zutaten Ihnen das im Herbst und Winter am besten gelingt, erfahren Sie hier.

TCM-Lehre: Temperaturwirkung von Nahrungsmitteln

Das Wissen über Lebensmittel und ihren Einfluss auf unseren Körper stammt vor allem aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). In dieser ganzheitlichen Gesundheitslehre werden alle Nahrungsmittel nach ihrem Geschmack und ihrer Wirkung bewertet und entsprechend in kühlende, neutrale oder wärmende Speisen eingeteilt. Diese thermische Wirkung hängt nicht unbedingt mit der Temperatur der Nahrungsmittel zusammen. Beispielsweise können auch heiße Getränke kühlen, wie Pfefferminztee und seine erfrischende Wirkung in südlichen Ländern beweisen.

In der chinesischen Lehre gilt: Sind die entgegengesetzten Kräfte Yin und Yang zu gleichen Teilen im menschlichen Körper vorhanden, herrscht Harmonie und Wohlbefinden. Das weiße Yang symbolisiert die heißen und aktiven Aspekte des Ganzen, das schwarze Yin die kalten und stillen Elemente. Dieses Prinzip der Balance gilt auch für die Ernährung. Die verschiedenen Lebensmittel und ihre Zubereitung sollten immer ausgewogen miteinander kombiniert werden und den persönlichen Bedürfnissen entsprechen.

Regionale und saisonale Wärmespender

Achten Sie im Herbst und Winter darauf, keine Speisen oder Getränke zu sich zu nehmen, die kühlend wirken, da der Körper „von außen“ ohnehin verstärkt kalten und feuchten Witterungsbedingungen ausgesetzt ist. Wer saisonal einkauft, ist bereits auf dem richtigen Weg: Die Natur hält für jede Region und für jede Jahreszeit die richtigen Nahrungsmittel bereit. Obst- und Gemüsesorten, die bei uns im Winter Saison haben, spenden dem Körper Wärme und Energie für kalte Tage – etwa Kürbis oder Möhren, die darüber hinaus wichtige Vitamine liefern und die Abwehrkräfte stärken.

Diese Lebensmittel wärmen:

Achten Sie an kalten Tagen darauf, Yang-reiche Nahrungsmittel und Getränke in Ihren Speiseplan zu integrieren. Für eine gute Grundversorgung mit Wärme sorgen zum Beispiel:

  • rote Fleischsorten wie Rind, Schwein, Lamm und Wild (in Maßen genossen)

  • Kabeljau, Hering, Scholle, Thunfisch, Forelle und generell geräucherte Fischsorten

  • Frühlingszwiebeln, Lauch, Kohl, Fenchel, Zwiebel, Rotkraut, Süßkartoffeln

  • Wintergemüse wie Rote Bete und Kürbis

  • Zwetschgen, Granatäpfel, Kumquats, Aprikosen, Kirschen, Rosinen

  • Walnüsse, Pinienkerne und Maronen

  • Tees mit Fenchel, Anis und Kümmel

Tipp: Auch Kaffee mit Zitrone hat einen schönen wärmenden Effekt!

Diese Lebensmittel kühlen:

Yin-reiche Lebensmittel wirken kühlend und sollten im Winter deshalb gemieden werden. Dazu zählen:

  • Südfrüchte wie Banane, Kiwi, Ananas und Zitrusfrüchte

  • Rohkost, vor allem Tomaten, Gurken und Eisbergsalat

  • Milch, Joghurt und Frischkäse

  • kaltes Wasser

  • Kamillentee sowie rote, grüne und schwarze Teesorten

Wärmende Ernährung: Lebensmittel richtig zubereiten

Die Art der Zubereitung beeinflusst die thermische Wirkung von Lebensmitteln. Rohe Tomaten zum Beispiel lassen sich den kalten Lebensmitteln zuordnen. Verarbeitet man sie zu einer Tomatensuppe weiter, haben sie hinsichtlich der Temperaturwirkung nur mehr einen neutralen Einfluss auf den Körper. Im Winter sollten Sie Zubereitungsarten wie Kochen, Braten, Dünsten sowie die Weiterverarbeitung zu Suppen oder Eintöpfen bevorzugen. Wenn Sie leicht frieren oder kalte Füße bekommen, sollten Sie warme Speisen kalten Gerichten vorziehen. Denn für die Verdauung roher Zutaten muss der Körper mehr Energie aufwenden, die ihm dann für die Wärmeproduktion fehlt. Das heißt aber nicht, dass Sie in der kalten Jahreszeit komplett auf Rohkost verzichten müssen. Achten Sie einfach darauf, rohes Obst, Gemüse und Salat entweder mit warmen Gerichten oder wärmenden Zutaten zu kombinieren.

Inspiration gefällig? Auch wenn Äpfel nicht als wärmende Lebensmittel gelten, sind sie als Bratapfel mit Rosinen, Ingwer und Zimt zubereitet genau das Richtige für kalte Tage. Salat können Sie im Winter anstatt als Rohkost als knackig gegartes Gemüse zubereiten. Dünsten Sie beispielsweise Fenchel mit Walnüssen oder Möhren mit Pinienkernen und Knoblauch an. Um den Körper von innen zu wärmen ist es außerdem empfehlenswert, mit einem warmen Frühstück in den Tag zu starten. Ein Porridge mit gekochten Hafer- oder Dinkelflocken spendet morgens Energie und bringen den Organismus auch bei Minusgraden auf Betriebstemperatur.

Clever würzen: Zimt, Chili, Pfeffer & Co. als Wärmespender

Auch mit den richtigen Gewürzen und Kräutern können Sie dem Körper einheizen. Verfeinern Sie Ihre Speisen mit Koriander, Kümmel, Rosmarin, Thymian, Oregano, Dill, Lorbeer, Muskat oder Wacholder. Auch Ingwer, Zimt, Nelken, Pfeffer, Knoblauch, Chili, Cayenne und Paprika sorgen im Winter für wohlige Wärme von innen. Mit der richtigen Zusammenstellung und Zubereitung von Lebensmitteln und Gewürzen können Sie Ihren Körper bestens auf die kalte Saison vorbereiten.

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