Wechseljahre

Das hat mir geholfen: Hitzewallungen in den Wechseljahren

Comic einer einer Frau die eine Tablette nimt von der Seite und Blumen auf der gegenüberliegenden Seite | © Melanie Gandyra
© Melanie Gandyra
Schüßler Salze, Yoga und Ernährung nach tibetischen Grundsätzen: DONNA-Leserin Angelika berichtet, wie sie ihre Hitzewallungen in den Griff bekam.

Als DONNA-Leserin Angelika zum ersten Mal Wechseljahresbeschwerden bei sich bemerkt, greift sie ganz bewusst zu alternativen Mitteln – und berichtet, wie Schüßler-Salze ihr geholfen haben.

Rückblickend sind die Wechseljahre eine Achterbahnfahrt für mich gewesen. Ein Auf und Ab der Emotionen. Abschied einerseits, Neuorientierung andererseits. Die Kinder waren aus dem Haus und ich hatte das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden. Doch ich entdeckte irgendwann auch, wie schön es war, endlich wieder mein Ding machen zu können, kreativ zu sein, mir Hobbys zu suchen. Wie ein Befreiungsschlag. Wenn nur die körperlichen Beschwerden nicht gewesen wären…

Mit 47 Jahren traten die ersten klassischen Symptome auf: Hitzewallungen, vor allem nachts, Stimmungsschwankungen, Veränderungen und Unregelmäßigkeiten bei meiner Periode, unruhiger Schlaf, Hautprobleme. Als man mir vier Jahre später wegen eines großen gutartigen Myoms die Gebärmutter entfernte, blieb meine Regel ganz aus und die Beschwerden wurden stärker.

Doch Hormone schlucken? Kam für mich nicht infrage. Klar hat die Schulmedizin ihre Berechtigung, aber ich hatte einfach schon seit jeher auf homöopathische Mittel gesetzt und Wege abseits des Mainstreams ausprobiert; daher wusste ich, dass es auch bei den Unannehmlichkeiten in der Menopause alternative Lösungen gibt. Solange alles einigermaßen erträglich blieb, wollte ich also lieber darauf setzen.

Meine Heilpraktikerin, die mich während der Wechseljahre begleitete, hatte damals oft tibetische Gastärzte in ihrer Praxis. Die rieten mir, bei meiner Ernährung auf alles zu verzichten, was noch zusätzlich Öl ins Feuer gießen würde. Konkret bedeutete das: kein Ingwer, keine Avocados, kein Schweinefleisch, generell wenig Fleisch und wenig Fett. Stattdessen sollte ich mehr Lebensmittel mit kühlender Wirkung auf den Speiseplan setzen: viel Obst, zum Beispiel Ananas und Orangen, sowie reichlich Gemüse. Um besser schlafen zu können, achtete ich fortan darauf, nicht zu spät zu essen und einen regelmäßigen Schlafrhythmus einzuhalten, also ungefähr zur selben Zeit ins Bett zu gehen und aufzustehen.

Zusätzlich nahm ich Schüßler-Salze. Was mir abends geholfen hat, ist die Nr. 7, auch „Heiße Sieben“ genannt. Die Magnesium-Tabletten entspannten mich und milderten meine Schlafstörungen und Hitzewallungen. Außerdem beruhigte sich das ständige Gedankenchaos, die emotionalen Schwankungen wurden ausgeglichen und ich fand meine innere Balance wieder. Die Pickelchen auf der Haut vertrieb Salz Nr. 11 – Kieselsäure, die Haut, Haare und Nägel kräftigt.

Ein Ritual habe ich seit damals bis heute beibehalten: Jeden Frühling während der Fastenzeit steht für je sechs Wochen die „Energieschaukel“-Kur nach Gräfin Wolffskeel an. Hierbei verleihen einem die Schüßler-Salze Nr. 2 (Kalzium), Nr. 5 (Kalium) und Nr. 7 (Magnesium) frische Kraft und Energie. Zu guter Letzt habe ich mehr Yoga gemacht und lernte, welche Asanas besonders in der Menopause helfen. Weil ich meine Wechseljahresprobleme mit diesem Achtsamkeits-Paket ganz gut im Griff hatte, konnte ich den neuen Lebensabschnitt bewusst als Chance annehmen. Ich habe erfahren, dass ich nicht zu alt bin – und dass noch eine ganze Menge geht. Wunderbar übrigens, beim Sex nicht mehr verhüten zu müssen!

Heute, mit 60, sind alle Klimakteriumsklippen genommen. Ich schlafe gut und habe keine Hitzewallungen oder Schweißausbrüche mehr. Als positiver Nebeneffekt verschwand nach gut elf Wechseljahren übrigens auch mein Heuschnupfen. Früher war ich in der Zahnmedizin und Altenpflege tätig, inzwischen arbeite ich als Yogalehrerin und in einer Bio-Bäckerei. Für die letzten Jahre vor der Rente habe ich entschieden: Das passt einfach besser zu meinem neuen Weg.

 

Was sind Schüßler-Salze?

Nach der Lehre des Arztes Wilhelm Heinrich Schüßler (1821–1898) kann ein Mangel an Mineralstoffen, zum Beispiel Magnesium oder Kalzium, oder eine Störung im Mineralstoffhaushalt des Körpers der Auslöser für verschiedene Beschwerden und Krankheiten sein. Deshalb entwickelte Schüßler zwölf verschiedene Salze, die er seinen Patienten in homöopathischer Dosis verabreichte. Die geringe Potenz soll als Anreiz funktionieren und den Körper animieren, Aufnahme und Transport des fehlenden Mineralsalzes zu steigern. Neben den Basissalzen gibt es inzwischen 15 weitere, sogenannte Ergänzungssalze, die die Therapie unterstützen sollen. Alle Salze werden als Tabletten eingenommen oder äußerlich als Salben aufgetragen bzw. als Hautumschläge angewendet. Neben der Einnahme bei akuten Beschwerden gibt es spezielle Kur-Anwendungen.

 

Fakten zu Hitzewallungen und Wechseljahrsbeschwerden

Die Beschwerden

Während der Wechseljahre kommt es neben Stimmungsschwankungen, Hautproblemen und Schlafstörungen zu extremem Hitzewallungen, die Frauen unter einen hohen Leidensdruck setzt.

Der Auslöser

Während des Klimakterium erlebt der Körper einen Abfall des Östrogens im Hormonhaushalt. Der Mangel am entsprechenden Hormon löst die symptomatischen Beschwerden aus.

Die Behandlung

Behandelt wird in vielen Fällen mit Hormonen. Alternative Methoden, wie Traditionelle Chinesische Medizin, Phytotherapie, die Einnahme von pflanzlichen Mitteln oder die Umstellung des Speiseplans helfen Frauen weiter.

Hautpflege in den Wechseljahren: Das hilft gegen große Poren