Ist der Hype um Retinol gerechtfertigt? Hilft Retinol wirklich gegen all unsere Hautprobleme wie Falten, Akne und Co.? Wir haben den Trendwirkstoff genauer unter die Lupe genommen und sind beeindruckt.
Was Retinol überhaupt ist, was es bewirkt, für wen es geeignet ist und worauf man bei der Anwendung achten sollte, erklären wir in diesem Artikel. Außerdem geben wir fünf Tipps, wie man mit Retinol garantiert tolle Ergebnisse erzielen kann.
Retinol ist ein anderer Begriff für Vitamin A, welches zu den fettlöslichen Vitaminen gehört. Im Körper hat es verschiedenste Aufgaben und ist beispielsweise wichtig für die Augen, das Immunsystem und die Haut. Der Körper kann Vitamin A aber nicht selbst herstellen, sondern muss es über die Nahrung aufnehmen. Im Körper wird Vitamin A dann in Retinol umgewandelt. Werden wir älter, verlangsamt sich dieser Prozess und es wird weniger Retinol gebildet. Das hat Auswirkungen auf unsere Haut. Doch wie wirkt Retinol nun genau?
Übrigens: Unsere Haut können wir nicht nur von außen mit Gesichtscremes und Co. pflegen, sondern sie auch schön essen. Wie? Am besten mit ganz viel Obst und Gemüse. Vitamin A ist sehr wichtig für die Gesundheit unserer Haut und steckt in zahlreichen Lebensmitteln: Karotte, Kürbis, Spinat, Grünkohl, Feldsalat und Co.
Was bewirkt Retinol? Um das zu verstehen, schauen wir uns kurz an, warum Retinol so wichtig für unsere Hautgesundheit ist. Die Haut besteht aus verschiedenen Schichten und Vitamin A ist entscheidend am Aufbau der Hautstruktur beteiligt. Die oberste Schicht, die sogenannte Oberhaut oder auch Epidermis genannt, besteht aus Hornzellen. Diese erneuert sich ca. alle 28 Tage. Vitamin A fördert die Bildung von Hornzellen und den Erneuerungsprozess der Haut.
Bereits ab 25 Jahren verlangsamt sich dieser Prozess und die Zellerneuerung nimmt stetig ab. Auch bildet die Haut weniger Kollagen, welches der Hautbestandteil des Bindegewebes ist. Kollagen sorgt hier für die nötige Elastizität und Festigkeit. Kurzum: die Haut wirkt fahler, wird schlaffer und es entstehen Falten. Hier kommt Retinol ins Spiel.
Wie wirkt Retinol?
regt die Produktion von Hautzellen an
fördert den Regenerationsprozess der Haut
wirkt als Antioxidans gegen freie Radikale
regt die Kollagenbildung an
verfeinert Poren
Viele Hautärzte schwören auf Retinol und in der Dermatologie wird der Wirkstoff schon seit langem verwendet. Retinol ist einer der besterforschten Wirkstoffe in der Hautpflege und ist auch für empfindliche Haut geeignet. Vitamin A wurde in der Gesichts- sowie Körperpflege in zahlreichen Studien untersucht, mit erstaunlichen Ergebnissen, die die Wirkung bestätigen.
In zahlreichen Studien wurden die positiven Auswirkungen von Retinol auf die Haut untersucht. Das Ergebnis: Retinol ist wirklich die Wunderwaffe im Kampf gegen zahlreiche Hautprobleme.
In einer Studie der Universität Michigan wurde der Wirkstoff auf natürlich gealterter Haut getestet. Die Schlussfolgerung: Retinol kann feine Falten und Sonnenschäden wie braune Flecken, die mit der natürlichen Hautalterung verbunden sind, verbessern. Ein wahrer Anti-Aging-Wirkstoff also. Das liegt an den verschiedenen Wirkungen von Retinol, hauptsächlich aber an der erhöhten Kollagenproduktion in der Haut.
Vor allem bei Erwachsenenakne, auch Spätakne genannt, haben Betroffene schon viel ausprobiert. Hier können Retinol bzw. Retinoide die langersehnte Lösung sein. Vitamin A kann man in mehrere kleine Teile zerlegen, die Retinoide. Diese sind verschreibungspflichtig und werden in der Dermatologie für die Behandlung von Hautkrankheiten verschrieben. Sie sind in ihrer Wirkung ähnlich, aber stärker als Retinol.
Bei leichter bis mittlerer Akne oder Pickeln kann aber auch Retinol die Haut deutlich verbessern und für ein reineres Hautbild sorgen. Diese Wirkungen wurden in zahlreichen Studien belegt: Der Wirkstoff hat einen Peeling-Effekt, löst so abgestorbene Hautzellen und die Poren können nicht so leicht verstopfen. Es entstehen weniger Mitesser und dadurch auch weniger Pickel. Außerdem verringert Retinol die Talgproduktion. Alles, was man im Kampf gegen Pickel und Co. braucht.
Retinol kann gegen große Poren helfen und für ein verfeinertes Hautbild und einen schönen Teint sorgen. Dadurch, dass die Talgproduktion der Haut weniger wird, verstopfen die Poren nicht mehr so schnell. Die Folge: die Poren werden nicht geweitet und wirken kleiner.
Ein wahrer Allrounder: Retinol kann laut Studien gegen Pigmentflecken, Altersflecken und anderen Verfärbungen der Haut wirken. Der Wirkstoff kann Pigmentstörungen schneller verblassen lassen.
Achtung: Genauso wie Altersflecken oder Pigmentflecken kann Retinol Sommersprossen verschwinden lassen.
Der Wirkstoff braucht ca. acht bis zwölf Wochen, bis er seine Wirkung zeigt. Diese Dauer kann je nach Hauttyp und Hautproblem länger oder kürzer sein. Hier ist Ausdauer gefragt, aber es lohnt sich!
Die richtige Anwendung ist bei Retinol entscheidend. Sonst kann es leicht zu Irritationen der Haut kommen und die gewünschten Ergebnisse bleiben aus. Balance oder auch „Skin Cycling“ sind hier Stichwörter. „Skin Cycling“ ist eine Methode, bei der die Hautpflege zyklisch verwendet wird, d.h. Wirkstoffe wechseln sich mit Pflegeprodukten ab.
Retinol kann im Gesicht, Hals, Dekolleté und Rücken verwendet werden. Vorsicht: Durch die Verwendung wird die Haut sonnenempfindlicher, d.h. täglicher Sonnenschutz ist ein Muss!
Das sind unsere 5 Tipps für die richtige Anwendung von Retinol:
Tipp: Man sollte das Retinol, vor allem als Anfänger, nur auf vollständig trockene Haut auftragen. Bei nasser oder feuchter Haut wirkt es zwar besser, kann die Haut aber zu stark irritieren.
Tipp: Den Wirkstoff nur abends auftragen, denn durch den peelenden Effekt von Retinol wird die Haut sonnenempfindlicher. Auch verliert Retinol durch vermehrte Sonneneinstrahlung an Wirksamkeit.
Tipp: Das Retinol Serum oder die Creme sollte gleichmäßig auf dem ganzen Gesicht verteilt werden. Der Bereich um die Schleimhäute, also Augen, Nase und Mund sollte dabei ausgespart werden. Weniger ist mehr: Eine kleine Menge reicht oft schon aus.
Tipp: Man sollte mit einer niedrigeren Konzentration beginnen und sich langsam steigern. Am Anfang reicht es, den Wirkstoff nur 2- bis 3-mal pro Woche aufzutragen. Dann kann man sich langsam steigern. Das bringt die gewünschten Ergebnisse, ohne die Haut zu stark zu reizen.
Tipp: Retinol sollte man nicht am selben Tag wie Säuren (AHA- oder BHA-Produkte) benutzen. Das ist vor allem wichtig bei höheren Konzentrationen oder Retinoiden.
Retinol ist auch deshalb ein wahrer Allrounder, weil es mit verschiedensten Wirkstoffen kombiniert werden kann. Dadurch lässt es sich ganz unkompliziert in die bestehende Beauty-Routine einbauen. Retinol kann mit den Antioxidantien Vitamin C und Niacinamide verwendet werden. Auch Feuchtigkeitsspender wie Hyaluron sind kein Problem. Wirkstoffe, die die Haut zusätzlich reizen können, sollte man an Tagen mit Retinol weglassen. Das sind zum Beispiel chemische Peelings, aber auch andere Produkte wie Cremes mit AHA- oder BHA-Säuren.
Vor allem zu Beginn kann es zu Irritationen der Haut kommen. Diese zeigen, dass das Serum oder die Gesichtscreme wirkt. Nach ein paar Wochen sollten diese Nebenwirkungen aber wieder verschwinden:
Haut schält sich
Sehr trockene Haut
Rötungen
Wärmegefühl
Juckreiz
Brennen
Eins vorab: Retinol ist nicht schädlich für die Haut. Gewisse Nebenwirkungen wie vorübergehende Trockenheit oder Reizungen sind völlig normal und kein Grund zur Sorge. Es gibt aber eine Zeit im Leben, wo man Retinol nicht verwenden sollte: in der Schwangerschaft und Stillzeit. Zwar wurde in Studien kein konkreter Zusammenhang zwischen Retinol und Fehlbildungen gefunden, trotzdem raten die meisten Mediziner und Medizinerinnern von der Anwendung ab.
Ob man sich für ein Retinol Serum oder eine Creme entscheidet, hängt viel vom jeweiligen Hautzustand und dem Hautproblem ab, was man bekämpfen möchte. Für ölige Haut, die zu Pickeln oder Akne neigt, eignet sich eine leichte Textur besser. Hier wäre ein Serum die bessere Wahl.
Hat man sehr trockene Haut oder möchte ersten Anzeichen von Hautalterung wie Falten oder Altersflecken entgegenwirken, kann die Haut ruhig etwas Reichhaltigeres vertragen. Eine Retinol Creme ist hier eine gute Wahl.
Bei Retinol Produkten gibt es verschiedene Konzentrationen, die bis zu 1 Prozent Retinol enthalten. 0,3 bis 1 % gelten als hohe Konzentrationen. Es gibt Peelings, Öle, Gele, Seren und Cremes. Am beliebtesten ist das Retinol Serum, dicht gefolgt von der Retinol Creme.
Eines der beliebtesten Produkte auf dem Markt ist das Retinol Serum von The Ordinary*. Es enthält 1 % Retinol und Squalan. Squalan ist ein Stoff, welcher die Haut pflegt und vor Feuchtigkeitsverlust schützt. Ein tolles Produkt für Retinol-Fortgeschrittene, bei Akne oder anderen Hautproblemen. Bei schwerer Akne ist der Gang zum Hautarzt aber unerlässlich.
Ein tolles Produkt mit einer deutlich niedrigeren Konzentration ist das Retinol Serum von La Roche Posay. Es enthält neben 0,3 % Retinol auch Hyaluronsäure und Niacinamide. Das macht das Produkt zu einem wahren Feuchtigkeitsspender mit zusätzlichem Anti-Aging-Effekt.
Der Retinol Boost von Neutrogena ist sehr gut geeignet für Einsteiger. Mit einem Anteil von 0,05 % Retinol reizt es die Haut nicht zu sehr und enthält zusätzlich Myrtenblatt-Extrakt und Hyaluronsäure. Das Serum kann Falten vermindern, Pigmentflecken aufhellen und die Festigkeit der Haut verbessern.
Retinol hat in seinen Wirkungen überzeugt: Es ist wirklich ein Power-Wirkstoff, der viele Hautprobleme lösen kann. Wenn du auf der Suche nach einem guten Produkt bist, können wir dir die RED-Gesichtscreme von Doctor Mi! empfehlen, die nicht ohne Grund ein absoluter Bestseller ist. Dank einer speziellen Technologie, die von Dermatologin Dr. Miriam Rehbein entwickelt wurde, ist das enthaltene Retinol hoch dosiert und dennoch sehr gut verträglich.
Noch mehr empfehlenswerte Retinol-Cremes findest du hier:
Wenn man einige Dinge bei der Anwendung beachtet, sollten die Erfolge nicht allzu lange auf sich warten lassen. Schönheit kommt aber bekanntlich von innen, deshalb sollte man auch auf eine ausgewogene Ernährung achten und sich nicht zu sehr stressen!