KRANKHEITEN & SYMPTOME

Hämangiome: Sind Blutschwämmchen gefährlich?

Frau mit Blutschwämmchen am Rücken | © iStock | peepo
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Blutschwämmchen sind meist harmlos, werden von vielen Betroffenen aber als störend empfunden. Was man gegen die gutartigen Geschwülste auf der Haut tun kann? DONNA Online fasst die wichtigsten Infos zu den Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten zusammen.

Blutschwämmchen entstehen im Gesicht, am Kopf, Rücken oder Oberkörper – und das besonders häufig bei Neugeborenen und älteren Menschen. Warum das so ist und was man gegen die Hautgeschwülste unternehmen kann? DONNA Online klärt Risiken und Behandlungsmöglichkeiten.

Was ist ein Blutschwämmchen und wie entsteht es?

Bei der Hautveränderung handelt es sich um einen gutartigen Tumor beziehungsweise eine Geschwulst, die durch die Wucherung oder Neubildung von Blutgefäßen entsteht. Die rot bis violett-bläulich gefärbte Gefäßanomalie, die medizinisch auch Hämangiom genannt wird, kann eine Größe von wenigen Millimetern bis hin zu einigen Zentimetern erreichen und am Körper überall dort entstehen, wo sich Blutgefäße befinden. In den meisten Fällen treten die gutartigen Geschwülste auf der Haut im Gesicht- oder Oberkörperbereich auf. Blutschwämme können sich aber auch innerlich an Leber, Gehirn, Niere, Lunge oder anderen Organen und sogar an den Knochen bilden. Unterschieden wird hierbei zwischen Hämangiomen bei Kindern und den sogenannten tardiven oder senilen Hämangiomen, die sich erst in der Lebensmitte ab ca. 40 Jahren bilden. Von ihnen sind Frauen häufiger als Männer betroffen.

Woran erkenne ich ein Blutschwämmchen?

Ein seniles Hämangiom zeigt sich im Frühstadium als kleiner roter, scharf begrenzter Fleck, der sogenannte Rubinfleck. Wenn sich das Schwämmchen weiter ausbildet, entsteht daraus ein von der Hautoberfläche erhabener Punkt, der erst als hellrote und später dunkelrote Papel zu erkennen ist. In der Regel werden tardive Hämangiome nicht größer als einige Millimeter und bleiben unverändert. Abgesehen davon, dass Betroffene sie häufig als optisch störend empfinden, verursachen Blutschwämmchen, die im Alter entstehen, mesit keinerlei Beschwerden.

Bei Säuglingen lassen sich Hämangiome anfangs ebenfalls als rote oder weiße Pünktchen auf der Haut erkennen oder sehen wie geplatzte Äderchen aus. Später werden die Wucherungen aber größer und bilden sich zu kohlartigen oder prall gefüllten, erhabenen Flecken aus, die hell- bis knallrot oder sogar blau und lila schimmern. Diese Blutschwämmchen können nicht nur unterschiedliche Formen und Farben annehmen, sondern das Kind auch körperlich beeinträchtigen.

Kann sich das Hämangiom verändern?

Die Entwicklung eines Blutschwämmchens lässt sich in drei Phasen einteilen: Die Wachstumsphase dauert in der Regel sechs bis neun Monate, manchmal auch länger. Die nachfolgende Stillstandphase kann unterschiedlich lang anhalten, während die Rückbildungsphase von der Größe der Geschwulst sowie der betroffenen Körperstelle abhängt. Bei den meisten Kindern verschwinden die Blutschwämmchen jedoch bis zur Vollendung des zehnten Lebensjahres.

In manchen Fällen verändern sich tardive Hämangiome im Erwachsenenalter weiter – und bereiten den Betroffenen oft Kopfzerbrechen, wenn die Hautstelle mechanisch gereizt wird und sich durch die erweiterten Gefäßschlingen kleine Blutgerinnsel bilden. Die Knötchen auf der Haut können sich komplett oder teilweise schwarz verfärben und werden von Laien häufig mit schwarzem Hautkrebs verwechselt. Dann hilft nur ein Besuch beim Hautarzt, der eindeutig abklären kann, ob die Hautveränderung unbedenklich ist.

Muss jedes Blutschwämmchen entfernt werden?

Solange sich das Hämangiom an keiner unangenehmen Stelle befindet – also nicht zu nah an Auge, Nase oder Mund sitzt – und das Sehen, Riechen oder die Nahrungsaufnahme nicht beeinträchtigt, muss aus medizinischer Sicht nichts dagegen unternommen werden. Einen Arzt aufsuchen sollten Sie dagegen, wenn die Gefäßanomalie Sie einschränkt, an Händen, Füßen oder im Genitalbereich auftritt, ungewöhnlich schnell wächst oder ihre Form verändert. In der Regel ist ein Blutschwämmchen ungefährlich, sollte jedoch kontinuierlich beobachtet werden – auch dann, wenn es eigentlich keine körperlichen Beschwerden verursacht.

Wie wird ein Blutschwämmchen behandelt?

Hämangiome müssen nur in den seltensten Fällen operativ entfernt werden. Um das Wachstum des gutartigen Tumors zu stoppen und im Laufe der Zeit zum Verblassen bzw. vollständigen Verschwinden zu bringen, kann die betroffene Hautstelle aber gezielt behandelt werden. Die beiden vielversprechendsten Methoden sind Laser- und Kältebehandlungen (Kryotherapie). Je nachdem, wie groß der Blutschwamm ist und an welcher Körperstelle er sich befindet, erhält der Patient dabei eine Vollnarkose. Da bei der Entfernung des Blutschwämmchens Narben zurückbleiben können, sollte man sich im Vorfeld genau überlegen, ob eine Behandlung aus rein kosmetischen Gründen sinnvoll ist. Manchmal kann ein Hämangiom auch durch Medikamente, etwa Steroide, erfolgreich therapiert werden. Innerliche Blutschwämmchen werden in der Regel nicht behandelt, aber ein Leben lang beobachtet.

Ein Blutschwämmchen ist zunächst einmal kein Grund zur Sorge. Behalten Sie die Hautanomalie im Auge und ziehen Sie einen Dermatologen zu Rate, wenn Sie das beruhigt – oder Sie auffällige Veränderungen bemerken. Wenn sich das Hämangiom nicht von selbst zurückbildet oder Sie es optisch als sehr störend empfinden, können Sie gemeinsam mit dem Hautarzt über eine Behandlung oder vollständige Entfernung nachdenken.