KRANKHEITEN & SYMPTOME

Chronische Blasenentzündung: Das hat mir geholfen

Eine Frau hält sich verkrampft ihren Unterleib. | © Voyagerix, iStock
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DONNA-Autorin Denise berichtet von ihrer Erfahrung mit Blasenentzündungen und welche Therapie ihr geholfen hat.

Starke Schmerzen im Unterleib und beim Wasserlassen – und das über viele Jahre hinweg. Die Diagnose chronisch-rezidivierende Blasenentzündung führte DONNA-Autorin Denise schließlich zum Urologen, wo ihr endlich geholfen werden konnte.

„Mit diesen Blätterchen und Beerchen kommen Sie dagegen aber nicht mehr an.“ Mit diesen Worten kommentierte mein Hausarzt meine Versuche, eine verschleppte Blasenentzündung mit pflanzlichen Präparaten zu behandeln. Mit einer fünftägigen Antibiotikaeinnahme war meine erste Begegnung mit dieser Krankheit Ende 2014 schnell beendet – aber dabei blieb es nicht. Was so harmlos anfing, steigerte sich mehr und mehr: Die anfänglich alle zwei bis drei Monate auftretenden Blasenentzündungen wurden zum Dauergast in meinen Harnwegen. Sobald eine Entzündung abgeklungen war, brach die nächste aus. Die Diagnose lautete jede Woche gleich, einen Grund für die immer wiederkehrende Zystitis konnte mir aber kein Arzt nennen.

Schmerzen im Unterbauch, Schmerzen im Rücken, Schmerzen beim Toilettengang – ein Schmerz wurde vom nächsten abgelöst. Zwei verschiedene Hausärzte rieten mir später, pflanzliche Medikamente anstatt schädlicher Antibiotika zu testen, was bis zu einem gewissen Punkt auch Erfolg zeigte: Homöopathische Globuli, Tabletten mit Meerrettichwurzel und Kapuzinerkraut, vier bis fünf Liter Flüssigkeit täglich und Cranberry in allen möglichen Darreichungsformen waren mein Heilmittel. Die Symptomatik und die Reaktionen meines Körpers kannte ich mittlerweile so gut, dass ich morgens beim Aufwachen schon wusste, wenn es wieder so weit war.

Als Anfang 2017 eine Entzündung die nächste jagte, pflanzliche Mittel und später selbst Antibiotika erfolglos blieben, war ich am Ende. Die Nebenwirkungen des antibiotischen Präparates und die anhaltenden Schmerzen machten mir zu schaffen. Mein Hausarzt stellte bei einer erneuten Untersuchung des Urins eine anhaltende Entzündung über drei Monate fest und schickte mich mit dem Hinweis auf Rezidivien (wiederkehrende, also chronische Blasenentzündung) zum Urologen.

Ein fast einstündiges Gespräch und eine erneute Urinprobe später hörte ich den hoffnungstreuenden Satz: „Das bekommen wir schon hin!“ Der Urologe legte ein Bakteriogramm an (hier werden Bakterien aus dem Urin mit verschiedenen Antibiotika „gefüttert“, um zu sehen, ob Resistenzen vorliegen und welches Medikament ideal anspricht) und verschrieb mir ein für mich neues Präparat. Die sogenannten „Nifuretten“ sind ein, wie er es nennt, antibakterielles Medikament. Der Wirkstoff Nitrofurantoin ist ein Antibiotikum, das hier aber in einer sehr geringen Dosis eingenommen wird. Das Medikament schädigt weder die Darmflora, noch bilden sich Resistenzen: Der Wirkstoff lediglich in der Blase und bekämpft hier Bakterien. Alle drei Tage sollte ich die Tabletten als letzte Maßnahme vor dem Schlafengehen schlucken. Die Therapie schlug an, seit fünf Wochen hatte ich nun keine Blasenentzündung mehr – und bin für jeden beschwerdefreien Tag dankbar.

Blasenentzündung behandeln: Ein Erfahrungsbericht

Welche Symptome hat man bei einer Blasenentzündung?

Brennen beim Wasserlassen, häufiger und erschwerter Harndrang und geringe Harnmengen (Pollakisurie) sind die klassischen Symptome einer Entzündung der Schleimhaut oder der gesamten Wand der Harnblase. Ein sogenannter Blasenkattarh (griech. kattarh = Schleimhautentzündung) löst zudem Schmerzen in der unteren Bauchgegend, einen unangenehmen Geruch und ein trübes Erscheinungsbild des Urins, Blut im Urin (Hämaturie) und Schmerzen im unteren Rücken aus.

Was löst eine Zystitis aus?

Auslöser für einen Blasenkattarh ist in 80 Prozent der Fälle das Bakterium Escherichia coli (E.coli) aus dem eigenen Darm. Frauen sind aufgrund der kürzeren Harnröhre prozentual wesentlich häufiger von Blasenentzündungen betroffen als Männer. Durch Verengungen und Fehlbildungen der Harnröhre, Fremdkörper, Blasensteine oder gutartige sowie bösartige Tumore in Harnblase und Harnröhre steigt das Risiko einer Entzündung. Begünstigt wird eine Entzündung auch durch Schwangerschaft oder einen hohen Zuckergehalt im Urin, etwa bei Diabetikern. Auch Unterkühlung (Kaltfußzystitis), ein beispielsweise durch Krankheit geschwächtes Immunsystem und psychische Einflüsse wie Stress können eine Blasenentzündung begünstigen.

Wie wird eine Blasenentzündung behandelt?

Pflanzliche Präparate mit Meerrettichwurzel und Kapuzinerkraut (Angocin), Canephron-Tabletten, Blasen-Globuli und Cranberry-Kapseln oder -saft sind Möglichkeiten einer alternativ-medizinischen Behandlung ohne chemische Medikamente. Reichen diese nicht aus, wird ein Antibiotikum verschrieben, das je nach Vorgeschichte der Patientin gewählt wird. Im besten Fall legt der behandelnde Arzt ein Bakteriogramm an. Antibakterielle Tabletten (Nifuretten) können unter ärztlicher Kontrolle über einen längeren Zeitraum hinweg eingenommen werden und selbst chronische Blasenentzündungen verbessern.

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