Wenn wir ein Buch lesen, geht unsere Fantasie auf Reisen. Sie malt sich Bilder zur Geschichte aus, stellt sich Orte und Landschaften vor und überlegt sich, wie die Figuren wohl aussehen würden. Wird unser Lieblingsroman dann verfilmt, wird genau unsere Fantasie für die Filmemacher zur Herausforderung, denn nicht immer trifft man den Geschmack der Zuschauer*innen. Auch bei diesen fünf Buchverfilmungen ging der Versuch nach hinten los. Sparen Sie sich den Film und lesen Sie lieber (nochmal) das Buch!
Der Roman von Cecelia Ahern handelt von der Freundschaft zwischen Alex und Rosie, die sich im Leben immer wieder zu verpassen schienen. Seit ihrem fünften Lebensjahr sind die beiden befreundet, doch nach ihrem Schulabschluss fallen ihre gemeinsamen Pläne ins Wasser: Rosie wird plötzlich schwanger und verheimlicht es Alex, der für sein Studium nach Boston zieht. Sie gehen getrennte Wege, aber bleiben aus der Ferne in Kontakt. Cecelia Ahern erzählt die Geschichte der beiden authentisch über zahlreiche Chatverläufe, lange Briefe und E-Mails, die voller Sehnsucht, Humor und Zuneigung sind. Dieses Gefühl konnte der Film leider nicht rüberbringen.
Auch wenn die Verfilmung "Love, Rosie" mit Lily Collins und Sam Claflin eine starke Besetzung hat, schafft es der Film dennoch nicht, dem Buch gerecht zu werden. Viele wichtige Details werden ausgelassen oder stark gekürzt. Das Buch lohnt sich in jedem Fall mehr als der Film!
"Zwei an einem Tag" von David Nicholls ist eine berührende Erzählung, die sich über eine Zeitspanne von 20 Jahren erstreckt. Der Roman erzählt die Geschichte von Emma und Dexter, die sich am 15. Juli kennenlernen und von diesem Tag an jedes Jahr am selben Datum begleitet werden. Das Buch beleuchtet ihre Freundschaft, ihre Liebesbeziehungen und die Höhen und Tiefen, die das Leben mit sich bringt.
Ähnlich wie bei "Love, Rosi" kommen auch bei der Verfilmung von "Zwei an einem Tag" viele Handlungsstränge zu kurz oder werden komplett ausgelassen. Auch die Figuren werden deutlich unsympathischer dargestellt als sie es im Buch sind. Sehr schade!
Krimi-Fans dürfte auch diese Buchverfilmung enttäuscht haben: In "Schneemann" von Jo Nesbø jagt der norwegische Ermittler Harry Hole einen Serienmörder, der in Oslo sein Unwesen treibt. Der Killer hinterlässt bei seinen Opfern stets einen Schneemann als makabres Zeichen. Harry Hole muss sich in ein Netz aus Geheimnissen, Verdächtigen und persönlichen Dämonen verstricken, um den Mörder zu finden, bevor der nächste Schneemann auftaucht.
Während man im Buch als Leser*in gut nachvollziehen kann, wie Harry Hole den Fall am Ende löst, blieb man als Kinozuschauer*in zum Teil im Dunkeln zurück. Wichtige Passagen wurden ausgelassen, während andere weniger relevante hinzugefügt wurden. Das Ergebnis war ein Film, der nicht annähernd so erfolgreich war wie das Buch.
Der Fantasyroman "Tintenherz" ist definitiv ein Buch für Jung und Alt. Die deutschsprachige Autorin Cornelia Funke schafft es mit der Geschichte über Meggie und ihren Vater, der fiktive Charaktere aus Büchern lesen kann, die Grenzen zwischen Fantasie und Realität verschwimmen zu lassen. Schade ist jedoch, dass die Handlung für den Kinofilm, der sogar international verfilmt wurde, stark vereinfacht wurde und so ihren Zauber verloren hatte. Daran konnte nicht mal Brendan Fraser als Meggies Vater Mo etwas ändern.
Als Amy an ihrem fünften Hochzeitstag spurlos verschwindet, gerät Nick unter Verdacht. Der Thriller "Gone Girl" von Gillian Flynn entfaltet eine fesselnde Handlung voller Intrigen, Wendungen und Spannung, in der nichts so ist, wie es scheint, und enthüllt die dunklen Geheimnisse einer scheinbar perfekten Ehe. Was im Buch geheimnisvoll und düster ist, wirkt in der Verfilmung mit Ben Affleck leider unlogisch und lückenhaft erzählt. Der Kinofilm fesselt einen nicht annähernd so sehr wie das Buch.
*enthält Affiliate-Links. Die Funke Digital GmbH erhält beim Abschluss eines Kaufs eine Provision.
Auch interessant: