Tanja Valérien im Gespräch mit Anna Susanna Jeune

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Dieses Mal zu Gast: Anna Susanna Jeune

In der 86. Podcastfolge spricht Tanja Valérien mit der Autorin, ehemaligen Aussteigerin und Vize-Hoteldirektorin Anna Susanna Jeune, Jahrgang 1946. Das Gespräch fand in ihrem Zuhause in Augsburg statt, wo Valérien sie auch fotografiert hat.

Jeune berichtet über ihre leidenschaftlichen und erotischen Jahre als Geliebte eines 33 Jahre jüngeren, verheirateten Mannes. Mit über 70 Jahren hat sie alle Tabus gebrochen und unter einem Pseudonym ein freizügiges Buch mit dem Titel „JUNG“ veröffentlicht. Im Gespräch erklärt sie, warum sie ihre wahre Identität nicht preisgeben möchte, und spricht offen über Themen wie Sexualität im Alter, Scham, Verletzung, Verurteilung, Verlust und den Schmerz, verlassen zu werden.

Darüber hinaus erzählt sie von ihrem verstorbenen Ehemann, einem erfolgreichen Manager, mit dem sie viele Jahre in Genf und in Manila auf den Philippinen gelebt hat. Sie schildert die Traumata, Ängste und Schocks, die sie dort erlebt hat, und erklärt, warum sie unbedingt wieder weg wollte. Weitere Themen sind der Luxus und die Privilegien ihres Lebens, aber auch die Schattenseiten einer Ehe an der Seite eines Alkoholikers – Vertuschung, Lügen und Verzeihen.

Im Gespräch geht es auch um persönliche Themen: warum sie keine Kinder hat, wie sie mit Tod, Loslassen und Trauer umgeht, und weshalb sie ein zweites Zuhause auf Mallorca gefunden hat. Sie reflektiert die Härte und emotionale Distanz ihrer Mutter, die fehlende Liebe in ihrer Kindheit, Zwänge, Erwartungen, Tränen und Sehnsüchte. Immer wieder zieht sich die Frage nach Identität und die ewige Suche nach sich selbst wie ein roter Faden durch ihr Leben.

Wie alles begann...

Dreißig Jahre lang hat sie sich dagegen gewehrt, in die Fußstapfen ihres berühmten Vaters zu treten, erfolgreich als Kreativdirektorin und Designerin gearbeitet und ihre zweite, große Leidenschaft nur „heimlich“ ausgelebt – zuhause am Küchentisch, mit Freunden im Café, während Fotoproduktionen, auf Langstreckenflügen mit Menschen aus aller Welt links und rechts von ihr. Jetzt, mit 59, macht Tanja Valérien endlich auch das, was seit Jahrzehnten in ihr brennt: Neugierig sein, Fragen stellen, Gespräche führen, lange, persönliche, intime Gespräche. „Ganz egal, mit wem ich mich unterhalte“, sagt sie, „irgendwann ist mir aufgefallen, dass sich die Menschen mir gern öffnen, mir ihre tiefen Gefühle und Gedanken mitteilen. 

Die erste Serie ihres Podcasts

Jenseits der Fruchtbarkeit lautet der Titel der ersten Podcast-Serie, in der Valérien mit spannenden Frauen zwischen 50 und 100 spricht. Frauen, die nicht mehr fruchtbar sind, die Höhen und Tiefen, Triumphe und Niederlagen erlebt haben – und gerade deshalb mitten im Leben stehen: Desirée Nosbusch, Patricia Riekel, Judith Milberg u.a. empfingen Tanja Valérien bei sich zuhause, um darüber zu sprechen, wie es sich anfühlt, wenn die fruchtbaren Jahre hinter einem liegen. Herausgekommen sind Unterhaltungen, die charmant und schonungslos, empathisch und tröstlich, aber nie indiskret oder voyeuristisch sind. Intime Gespräche, bei denen man als Zuhörer das Gefühl hat, mit am Tisch zu sitzen, ohne zu stören.

Über Tanja Valérien

Tanja Valérien-Glowacz, geboren am 26.02.1962, arbeitet nach einem Modedesignstudium in New York lange als Stylistin und Moderedakteurin, bevor sie in München ihre eigene Kreativagentur für Werbung gründet und als Designerin tätig ist. Sie lebt mit ihrem Mann, dem Extremsportler Stefan Glowacz, in einer Patchworkfamilie mit fünf Kindern in Oberbayern, und ist die Tochter des berühmten Sportmoderators Harry Valérien, der von 1963 bis 1988 das Aktuelle Sportstudio im ZDF moderierte.

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