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Durchfall und Reisedurchfall: Die richtige Behandlung & Vorsorge

Frau hält sich den Bauch vor Schmerzen | © Getty Images /   Tharakorn Arunothai / EyeEm
© Getty Images / Tharakorn Arunothai / EyeEm
Durchfall wird häufig von Bauchschmerzen und Blähungen begleitet. Die gute Nachricht: In der Regel lässt sich Durchfall gut behandeln.

Durchfall ist unangenehm und belastend im Alltag. Es grummelt und rumort im Bauch und die Toilette darf nie weit entfernt sein. Vor allem auf Reisen trübt Durchfall die Urlaubsfreude. Zum Glück lässt sich eine Durchfallerkrankung gut behandeln und ist in vielen Fällen schnell wieder überstanden – vorausgesetzt man weiß, was zu tun ist. Gerade auf Reisen gilt es, gut vorbereitet zu sein und sich vorher gründlich über das Reiseziel und die hygienischen Standards dort zu informieren. Erfahren Sie hier, wie Sie eine Durchfall-Erkrankung richtig behandeln und auf Reisen vorbeugen können.

Wann spricht man von akutem Durchfall?

Durchfallerkrankungen sind weit verbreitet. Fast jeder Erwachsene und jedes Kind hatte schon mal Durchfall. Erwachsene erkranken im Durchschnitt einmal im Jahr an Durchfall. Von Durchfall (medizinischer Fachbegriff „Diarrhö“) spricht man, wenn es zu drei oder mehr Stuhlgängen innerhalb von 24 Stunden kommt. Die Stuhlkonsistenz ist dabei breiig oder dünnflüssig. Meist wird Durchfall von Symptomen wie Bauchkrämpfen, Bauchschmerzen oder Blähungen begleitet. Auch Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Müdigkeit, eine generelle Abgeschlagenheit sowie in seltenen Fällen Fieber, können Begleitsymptome von Durchfall sein. Sind die Symptome spätestens nach 14 Tagen abgeklungen, handelt es sich um akuten Durchfall. Im Gegensatz dazu unterscheidet man chronischen Durchfall, der mehrere Wochen andauert.

Die gute Nachricht: Normalerweise ist Durchfall bereits nach wenigen Tagen überstanden. Hat man jedoch häufig mit Durchfall zu kämpfen oder hält dieser länger an, sollte man mit seinem Arzt oder seiner Ärztin die Ursache abklären.

Durchfall: Ursachen erkennen

Die Ursachen von Durchfall sind vielfältig, am häufigsten sind Bakterien, Viren oder Antibiotika Schuld daran. Daneben dürfen auch Ursachen wie Stress oder eine Nahrungsmittelunverträglichkeit nicht unterschätzt werden und im Zweifel medizinisch abgeklärt werden.

Rotaviren und Noroviren

Sehr häufig werden Durchfallerkrankungen durch Noroviren oder Rotaviren ausgelöst. Noroviren sind vor allem in den Herbst- und Wintermonaten aktiv. Eine Infektion äußert sich durch den typischen starken Brechdurchfall. Noroviren sind hochansteckend, was die Erreger so tückisch macht. Bereits wenige Viruspartikel reichen für eine Ansteckung aus. Zudem können die Viren mehrere Tage auf Oberflächen von Gegenständen und Lebensmitteln überleben. Hat sich also ein Familienmitglied mit dem Norovirus infiziert, erwischt es schnell mal die ganze Familie. Noroviren werden durch eine Schmierinfektion übertragen, d.h. die Erreger werden über Handkontakt, Türgriffe, Lichtschalter oder andere Gegenstände weitergegeben. Auch Rotaviren werden durch die Schmierinfektion weitergegeben. Die Viren sind sehr häufig für Durchfall bei Kindern verantwortlich. Typische Symptome sind starker Durchfall, Erbrechen und auch Fieber.

Bakterien

In Deutschland sind für Magen-Darm-Erkrankungen wie Durchfall häufig Salmonellen (über kontaminiertes Essen) oder Campylobacter-Bakterien verantwortlich. Die bekanntesten Erreger bei einer bakteriellen Durchfall-Infektion sind die E. coli-Bakterien (bspw. ETEC). Sie sind häufig auch der Auslöser für Reisedurchfall.

Reisedurchfall: Risikofaktoren & Ursachen

Ein Urlaub in der Karibik klingt traumhaft! Doch ausgerechnet die tropischen Reiseziele zählen gleichzeitig zu den größten Durchfall-Risikogebieten. Viele Menschen, die ihren Urlaub in den warmen Ländern verbringen, haben mit Reisedurchfall, umgangssprachlich auch „Montezumas Rache“ genannt, zu kämpfen. Generell ist in Entwicklungs- und Schwellenländern das Durchfall-Risiko höher als in westlichen Industrienationen. Grund dafür sind die mangelnden Hygienestandards beim Essen sowie die schlechte (Trink)-Wasserqualität.

Reisegebiete mit hohem Durchfall-Risiko sind beispielsweise:

  • Afrika

  • Asien

  • Lateinamerika

  • Einige Inseln im Karibischen Meer (z.B. Dominikanische Republik, Haiti)

  • Entlegene Regionen in Osteuropa

Reisegebiete mit mittlerem Durchfall-Risiko sind beispielsweise:

  • Südafrika

  • Israel

  • Japan

  • Argentinien

  • Chile

Die häufigste Ursache für Reisedurchfall sind die berüchtigten E. coli Bakterien. Virale Erreger können sich dagegen besonders gut auf beengtem Raum ausbreiten. Auf Kreuzfahrtschiffen hört man deshalb häufig von Ausbrüchen des Norovirus. Generell kann die Art des Erregers je nach Urlaubsland variieren. 

Tipps: Reisedurchfall vorbeugen

Bei Urlaub in Durchfall-Risikogebieten gilt: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Auf diese Dinge sollten Sie vor und während der Reise achten:

Vor der Reise

  • Auch innerhalb der Risikogebiete gibt es Unterschiede, je nach Unterkunft. Unterkünfte mit hohem Hygiene-Standards (wie in Hotels) bieten ein geringeres Risiko als beispielsweise Camping-Plätze. 

  • Zur Vorbeugung von Reisediarrhö hat sich die Einnahme von medizinischer Arznei-Hefe bewährt. Bereits fünf Tage vor Reiseantritt empfiehlt es sich, mit der Einnahme der Arznei-Hefe zu beginnen, um Durchfall vorzubeugen. Der Vorteil: Perenterol ist nicht hitzeempfindlich und muss daher auch auf Reisen nicht kühl gelagert werden. Kommt es vor Ort zu Durchfall, hilft die Arznei-Hefe dabei, die Durchfallerreger zu binden und aus dem Körper zu leiten. Außerdem unterstützt es dabei, die Darmflora zu regenerieren. 

  • Nehmen Sie am besten auch Elektrolytlösungen in Ihrer Reiseapotheke mit. Für Kinder gibt es spezielle Lösungen in der Apotheke zu kaufen. Auch eine Packung Zwieback darf in den Koffer wandern, da Zwieback gut bekömmlich bei Durchfall ist.  

Während der Reise

  • Während des Urlaubs gilt das berühmte Motto „Cook it, peel it or forget it“. Übersetzt bedeutet das: Fisch oder Fleisch niemals roh essen, sondern nur gekocht, gegart oder gebraten. Obst und Gemüse sollte man vor dem Essen immer schälen. Vorsicht gilt auch beim Nachtisch: Speisen mit rohen Eiern (z.B. Tiramisu, Mayonnaise) können ebenfalls Durchfall verursachen.

  • In Deutschland sind wir unser gutes, trinkbares Leitungswasser gewohnt. In Afrika oder Asien ist das Leitungswasser aber oftmals verunreinigt und nicht trinkbar. Selbst beim Zähneputzen greift man besser zum Wasser aus der Flasche. Bestellen Sie Getränke im Restaurant ohne Eiswürfel. Salat wird ebenfalls unter dem normalen Wasserhahn gewaschen – also lieber darauf verzichten.

  • Dank der Corona-Pandemie sind wir es inzwischen gewohnt – das Händewaschen. Waschen Sie sich gerade in Durchfall-Risikogebieten mehrmals täglich die Hände mit Seife. Vor allem vor dem Essen und nach dem Toilettengang ist Händewaschen unverzichtbar. Im besten Fall hat man auch ein Handhygienegel im Rucksack dabei.

Durchfall: Die richtige Behandlung – auf Reisen & zu Hause

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen lässt sich Reisedurchfall leider nicht immer vermeiden. Zum Glück verläuft Reisediarrhö in den meisten Fällen harmlos und ist schnell wieder überstanden. Die Behandlung unterscheidet sich nicht von normalem, akutem Durchfall. Ob auf Reisen oder nicht: Durchfall bedeutet immer einen Verlust an Flüssigkeit und Elektrolyten. Trinken Sie also viel – nur kein Leitungswasser. Auch wenn Sie Tee (z.B. Schwarztee) zubereiten, verwenden Sie am besten Wasser aus der Flasche. Orale Rehydratationslösungen mit Natrium oder Glucose helfen ebenfalls bei Reisedurchfall und sind auch für Kinder gut geeignet. Ebenso gut verträglich ist die natürliche Arznei-Hefe Saccharomyces boulardii, um die Durchfall-Erreger zu binden und zu entfernen. Wichtig: Auch wenn Sie im Urlaub sind, sollten Sie sich etwas Ruhe gönnen und im Hotelzimmer bleiben, damit Ihr Körper wieder zu Kräften kommen kann. Tritt innerhalb von 2 Tagen keine Besserung ein oder kommen Symptome wie Fieber oder Blut im Stuhl hinzu, sollten Sie eine*n Arzt*Ärztin aufsuchen

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