Wer hustet, muss zuhause bleiben

Erkältung bei Kindern: Die größten Virenfallen

Kind liegt krank im Bett | © gettyimages.de / Jose Luis Pelaez Inc
© gettyimages.de / Jose Luis Pelaez Inc

Als wäre ein grippaler Infekt nicht schon unangenehm genug, kommt zu den ersten Anzeichen einer Erkältung besonders bei Kindern noch die Herausforderung auf sozialer Ebene dazu. Wirkt ein Kind krank, wird es gerade jetzt, wo erhöhte Vorsicht geboten ist, nicht selten vorsorglich von der Kita oder vom Kindergarten nach Hause geschickt. Kinder fühlen sich deshalb oft ausgegrenzt und verstehen nicht, warum sie zuhause bleiben müssen. Berufstätige Eltern müssen dann nicht nur eine Lösung für die Betreuung finden, sondern laufen auch Gefahr sich selbst anzustecken. Wo ist das Ansteckungsrisiko für Kinder besonders hoch und wie kann man seine Kinder vor einer Erkältung schützen?

Warum sind Kinder so oft erkältet?

Kinder bringen durchschnittlich sechs bis zehn Mal pro Jahr eine Erkältung mit nach Hause. Aber warum sind Kinder so oft erkältet? Die Erklärung: Das Immunsystem von Kindern ist noch nicht vollständig ausgeprägt und muss erst noch durch den Kontakt mit Krankheitserregern dazulernen. Hinzu kommt, dass die Ansteckungsgefahr mit Viren in Kitas, Kindergärten und Schulen besonders hoch ist: Dort haben Kinder viel engen Kontakt mit Gleichaltrigen, was eine Übertragung von Viren begünstigt. Zudem nehmen es vor allem kleine Kinder noch nicht so genau mit der Hygiene.

Anzeichen einer Erkältung bei Kindern

Bei Kindern sind die ersten Anzeichen einer Erkältung meist Müdigkeit, gerötete Augen und eine verstopfte Nase, aus der ein wässrig-klares Sekret laufen kann. Eine verstopfte Nase macht es vor allem Kleinkindern und Babys schwer, zu atmen - beim Schnäuzen muss den Kleinen noch geholfen werden. Auch Gliederschmerzen und Fieber können in der Anfangsphase einer Erkältung bei Kindern vorkommen. Das Fieber bei Kindern ist meistens höher als bei Erwachsenen, weil sie empfindlicher auf eine Infektion reagieren. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist dann besonders wichtig!

Wo lauern Erkältungsviren?

Ziel aller Eltern ist es immer, zu verhindern, dass ihr Kind erkrankt. Doch gerade in der Kita und im Kindergartenalter ist es nicht einfach, Kinder vor einer Erkältung zu schützen, denn besonders in pädagogischen Einrichtungen wie diesen lauern überall Krankheitserreger. Wenn ein infiziertes Kind niest oder hustet, können die Viren über Tröpcheninfektion sehr leicht in die Atemwege der Spielkameraden gelangen. Und auch über indirekten Kontakt, zum Beispiel durch gemeinsam benutztes Spielzeug, können Krankheitserreger leicht übertragen werden. Häufige Virenfallen für Kinder sind zum Beispiel:

  • Gemeinsames Spielzeug

  • Haushaltsgegenstände

  • Krabbelgruppen und Kindergärten

  • Geschwister und andere Familienmitglieder

  • Unzureichende Hygiene

Collage, die verschiedene Ansteckungs-Szenarios bei Kindern zeigen | ©  istock.com |donna-magazin.de
Die häufigsten Virenfallen
Foto: istock.com |donna-magazin.de

Kinder vor Erkältung schützen

Eine Infektion mit einem Erkältungsvirus bei Kindern zu verhindern, ist im normalen Alltag praktisch kaum möglich. Und wenn ein Kind nicht über die Maße häufig erkrankt, gehören grippale Infekte auch zum normalen Aufbau des Immunsystems dazu. Als Eltern kann man aber Maßnahmen ergreifen, um das Immunsystem der Kleinen zu fördern:

Viel Trinken: Ein Kind sollte immer ausreichend Flüssigkeit in Form von zuckerfreien Getränken wie ungesüßtem Kräuter- oder Früchte-Tees oder Wasser zu sich nehmen. Je nach Alter sollten Kinder zwischen 620 Milliliter und 970 Milliliter trinken.

Ausreichend Schlaf: Abhängig vom Alter braucht ein Kind etwa zehn bis zwölf Stunden Schlaf. Schlafmangel schwächt das Immunsystem und macht so anfälliger für Infektionen.

Frische Luft: Gehen Sie mit Ihrem Kind regelmäßig an die frische Luft. Auch in die Wohnung sollte man mithilfe von Lüften immer wieder Frischluftlassen. Das verhindert ein Austrocknen der Schleimhäute, die Krankheitserreger abwehren sollen, und lässt gleichzeitig Krankheitserreger in der Raumluft aus dem Fenster wandern.

Hände aus dem Gesicht: Viren haften an sämtlichen Gegenständen und Oberflächen, besonders im öffentlichen Raum. Es ist schwer zu verhindern, dass Kinder diese Gegenstände mit ihren Händen berühren, aber man kann darauf achten, dass sie nicht an den Fingern nuckeln, sich in den Augen reiben oder auf andere Art ins Gesicht fassen. Sind die Hände weg vom Gesicht, bleiben auch die meisten Krankheitserreger außer Reichweite der Schleimhäute von Mund, Nase und Augen.

Hände waschen: Eine Sache, die Kinder meist gar nicht gern tun, ist Händewaschen. Gegen Viren und andere Keime ist Händewaschen aber die effektivste Lösung: Gründlich einseifen, auch zwischen den Fingern, abspülen und abtrocknen. Vermeiden Sie Handtücher in öffentlichen Toiletten und Bädern.

Viele Vitamine: Vor allem in der Erkältungszeit sollten Kinder viele Vitamine in Form von Obst und Gemüse essen, vor allem Vitamin C gehört zu den stärksten Boostern für das Immunsystem.

Auch wenn man vorbeugende Maßnahmen ergreift, damit das eigene Kind nicht krank wird, so kann man Infekte nie ganz verhindern. Ist die nächste Erkältung im Anmarsch, sollten Eltern schnell sein und die Abwehr- und Selbstheilungskräfte ihrer Kinder stärken – denn beim ersten Kratzen im Hals ist es oft noch nicht zu spät, um eine Erkältung abzuwenden.

  • https://www.familie.de/kleinkind/bilderstrecke/erkaeltung-vorbeugen/
  • https://www.meditonsin.de/erkaeltung-kinder
  • https://www.erkaeltungs-ratgeber.de/erkaeltung/kinder