Narzissmus ist mehr als übermäßige Selbstliebe. Im Gegenteil: Mit Selbstliebe hat die narzisstische Persönlichkeitsstörung wenig zu tun, denn hinter der arroganten selbstverliebten Fassade stecken tiefe Selbstzweifel und ein emotionales Loch, das mit Anerkennung, Bewunderung und Erfolg gefüllt werden soll. Wir erklären, was Narzissmus eigentlich ist und wie sich Symptome von Narzissmus äußern.
Wenn man es mit einem Narzissten zu tun hat, dann kennt man nicht unbedingt dessen Familienkonstellation, Kindheitsgeschichte und weitere Hintergründe. Auch lasssen sich nicht alle auf den ersten Blick als typischen Narzissten erkennen, denn ein gelegentliches arrogantes herablassendes Auftreten macht noch keine Persönlichkeitsstörung aus.
Damit man überhaupt soweit gehen und von einer Persönlichkeitsstörung sprechen kann, muss sowohl Verhalten als auch Denken und die Gefühlswelt der Person stark von dem abweichen, was unsere Gesellschaft in soziokulturellen Normen festmacht. Erst wenn dieses abweichende Verhalten, Denken und Fühlen das Leben des Menschen beeinträchtigt und Leid für den*die Betroffenen und das Umfeld verursacht, dann geht man von einer Persönlichkeitsstörung aus.
Kann man mindestens fünf der folgenden Symptome ausmachen, dann besteht der Verdacht auf eine narzisstische Persönlichkeitsstörung:
ein übertriebenes Gefühl der eigenen Wichtigkeit
phantasieren von grenzenlosem Erfolg, Macht, Schönheit, Liebe
das Gefühl, einzigartig zu sein
werden nur von angesehenen Personen verstanden
erwarten und verlangen Bewunderung vom eigenen Umfeld
erwarten und verlangen bevorzugt behandelt zu werden
nutzen andere aus, um die eigenen Ziele zu erreichen
können sich kaum bis gar nicht in andere hineinversetzen
zeigen selten bis nie Empathie
empfinden oft Neid
glauben andere sind neidisch auf sie
sind arrogant, überheblich und herablassend