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So machen Sie das Beste aus Ihrem Kleiderschrank

Stefanie Diller | © Yvonne Schmedemann
© Yvonne Schmedemann
So machen Sie das Beste aus Ihrem Kleiderschrank

Stilberaterin Stefanie Diller gibt Tipps, wie Sie Ihren Kleiderschrank mit einfachen Maßnahmen optimieren, welche modischen Must-Haves sich lohnen werden und wie Sie alt bewährte Lieblingsstücke neu kombinieren. Die Mode-Expertin im DONNA-Interview.

Mal wieder nichts anzuziehen, obwohl der Schrank voll bis oben hin ist? Ein klassisches Problem, das Stilberaterin Stefanie Diller aus ihrem Berufsalltag nur zu gut kennt. Wie Sie es in den Griff bekommen und mit neuen Modetrends und alt bewährten Lieblingen im Kleiderschrank das Beste aus Ihrer Garderobe machen, verrät unsere Expertin im DONNA-Interview.

1. Wie kann ich meinen Kleiderschrank für die neue Saison optimieren?

Sorgen Sie für Struktur und Ordnung! Teilen Sie Ihren Schrank zunächst nach Sommer- und Winterkleidung auf. Dann misten Sie alles aus, das Sie über ein Jahr nicht getragen haben. Doch Achtung: Bei bestimmen Stücken, etwa einem zeitlosen Abendkleid, lohnt es sich, sie im Schrank zu haben, auch wenn man sie nur selten trägt.

Eine farbliche Sortierung von helleren zu dunkleren Tönen schafft weitere Klarheit. Anschließend werden alle Kleidungsstücke nach Genre (Hosen zu Hosen etc.) eingeordnet. Tücher, Schmuck, Unterwäsche und Strümpfe lassen sich gut in kleinen Kisten aufbewahren. Vielleicht stellen Sie beim Ausmisten ja fest, dass Sie am liebsten Schwarz, Grau, Dunkelblau und Braun tragen. Das kann schon mal auf die Stimmung drücken. Haben Sie also Mut zu Farbe! 

2. Auf welche Farben sollte ich setzen?

Im Frühjahr kommen wieder Pastelle, die in 2018 sehr kräftig ausfallen (Rosa, Hellblau, helles Rot und Mintgrün). Auch Lila wird Trend. Je mehr Sie mit Farben experimentieren, desto sicherer werden Sie im Umgang mit neuen Farbkombis. Auch im Job können Sie Cherrytomate, Lachs und Mintgrün tragen und mit anderen Basisfarben wie Dunkelblau, Grau, Sand und Schwarz kombinieren. Wie wäre es zum Beispiel mit einer grauen Wollhose kombiniert mit einer weißen Bluse und mintgrünem Pullover? Ob man bei Rot und Lachs einen kühlen oder warmen Farbton wählt, ist egal, die Farbe sollte Ihnen einfach stehen. Suchen Sie nach Nuancen, die Ihre Haut zum Strahlen bringen. Zum Beispiel ein tiefes, beeriges Lila, das etwas geheimnisvoll aussieht. Was auch kommen wird, ist Braun. Es war ewig nicht in Mode, dabei sind Cognac oder Rehbraun für viele Frauen tolle Töne. Testen Sie die doch mal in Kombi mit Royalblau oder Grau.

3. Von Farben mal abgesehen: Wie kann ich meinem Look verändern, ohne mich komplett neu einkleiden zu müssen?

Fragen Sie sich als erstes: Wie will ich wirken? Setzen Sie sich mit Ihrer Persönlichkeit auseinander. Welche Farben stehen Ihnen, welche Muster mögen Sie, welche Silhouetten passen zu Ihrer Figur und worin fühlen Sie sich wohl? Legen Sie eine Pinterest-Pinnwand an und sammeln Sie alles, was sie gerne mögen. Dann untersuchen Sie diese Fotos und überlegen, was Sie übernehmen könnten.

Es gibt auch ein paar Trends, die extra-leicht umzusetzen sind und Ihrer Garderobe einen modernen Look geben. Dünne Blousons etwa, die als klassische Kombi auch im Businessalltag funktionieren. In Rosenholz, Lachs oder Hellblau lassen sich damit schlichte Shirts und Businesshosen auffrischen. Oft reicht auch ein einziges spannendes Teil, um ein Outfit interessant zu machen: ein ausgefallener Schal, rote Schuhe, eine blaue Handtasche. Spielen Sie mit Kontrasten und bleiben Sie trotzdem bei maximal drei Farben. Noch ein Tipp: roter Lippenstift! Er funktioniert wie ein Booster für schlichte Outfits und macht selbstbewusst.

4. Und welche Basics brauche ich unbedingt?

Abhängig von Alter und Figur hat jede Frau im Alltag andere Herausforderungen zu meistern. Daher braucht beispielsweise eine Mutter mit Kleinkindern andere Basics als eine Geschäftsfrau, die viel auf Reisen ist. Aber es gibt Kleidungsstücke, die sich immer leicht kombinieren lassen und als Basis eine Menge tolle Outfits zaubern können. Meine zehn Must-Haves:

1. ein Trenchcoat

2. ein Streifenshirt

3. Ankle Boots

4. ein kuscheliger Cardigan

5. Knöchellange Hosen

6. ein Poncho

7. ein klassischer schwarzer Blazer

8. Jeans

9. ein flacher Schnürschuh

10. ein weißes Hemd  

5. Was ist mit zu engen Stücken: aufheben oder weg damit?

Was zu eng ist, passt selten wieder, außer Sie sind ein Typ, der wirklich regelmäßig Gewichtsschwankungen in beide Richtungen hat. Ansonsten gilt: Die Teile in einen Kleidersack auf den Dachboden legen und wenn Sie tatsächlich fünf Kilo weniger haben, anprobieren und mit aktuellen Stücken kombinieren. Bei Klassikern ist das sicherlich einfacher als bei modischen Teilen, die meist nach drei Jahren ihr Verfallsdatum haben. Sehr teure, edle Sachen wie Abendkleider lieber verkaufen und das Geld in hochwertige, neue Basics stecken, von denen man wirklich lange etwas hat.

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