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Flexirente: Für diese Personen lohnt sie sich 

Ältere Frau sitzt im Büro am Schreibtisch | © Adobe Stock/Maria Vitkovska
© Adobe Stock/Maria Vitkovska
Früher in Rente oder noch länger arbeiten? Das wird mit der Flexirente möglich.

Derzeit können Arbeitnehmer*innen, die nach 1964 geboren sind, mit 67 Jahren in Rente gehen. Auch wenn das Renteneintrittsalter in den letzten Jahren gestiegen ist, wird trotzdem noch diskutiert, ob die Altersgrenze nicht noch weiter angehoben wird. Immer wieder steht im Raum, das Renteneintrittsalter auf 70 anzuheben. Diese Forderung wird jedoch gesellschaftlich heiß diskutiert.

Statt noch länger auf den Renteneintritt zu warten, würden viele Beschäftigte ihren Job aber lieber früher an den Nagel hängen oder zumindest kürzertreten. Anderen geht der Renteneintritt wiederum zu schnell. Sie wollen stattdessen auch nach ihrem eigentlichen Renteneintrittsdatum weiter arbeiten.

Um die verschiedenen Vorstellungen der Arbeitnehmer*innen zu ermöglichen, gibt es die Flexirente. Erfahren Sie hier, was es damit auf sich hat und wer Anspruch darauf hat.

Was ist die Flexirente?

Damit Arbeitnehmer*innen ihren Renteneintritt möglichst flexibel gestalten können, gibt es seit dem 1. Juli 2017 die sogenannte Flexirente. Mit ihr können Arbeitnehmer*innen auch über die reguläre Altersgrenze hinaus arbeiten. Außerdem soll sie den Renteneintritt erleichtern.

Wie hoch ist die Flexirente?

Arbeitnehmer*innen, die vorzeitig in Rente gehen, müssen mit Abzügen rechnen. Sie bekommen also weniger Rente. Für die wenigsten Arbeitnehmer*innen reicht die vorgezogene Altersrente aus, um die Lebenshaltungskosten zu decken. Daher sind viele Personen auf einen Hinzuverdienst angewiesen.

Das Flexirentengesetz ermöglicht an dieser Stelle die Aufnahme eines Jobs, ohne dass die Rente gekürzt wird, vorausgesetzt man bleibt unter der Hinzuverdienstgrenze, die 2022 bei 46.060 Euro lag. Vorher wurden die Bezüge stufenweise gekürzt, je nachdem wie viel man in dem Job zusätzlich verdient. Wie hoch die Flexirente ist, ist individuell.

Hinweis: Frührentner/*innen, die nicht mehr arbeiten wollen und mit ihrer vorgezogenen Altersrente finanziell hinkommen, betrifft die Flexirente nicht. Sollte sich die Lebenssituation jedoch ändern und sie benötigen doch einen Zusatzverdienst, ermöglicht ihnen das Flexirentengesetz, ihre Rente jederzeit mit einem Job aufzustocken.

Wenn ein Arbeitnehmer oder eine Arbeitnehmerin mehr verdient, werden 40 Prozent des Mehrverdienstes von der Rente abgezogen. Erhält eine Person jährlich 46.160 Euro, also 100 Euro mehr, werden ihr 40 Euro abgezogen.

Die gute Nachricht: Ab dem 1. Januar 2023 soll die Hinzuverdienstgrenze bei vorgezogenen Altersrenten sogar ganz entfallen.

Flexirente für Personen, die länger arbeiten wollen

Doch die Flexirente lohnt sich auch für Arbeitnehmer*innen, die über die Regelaltersgrenze hinaus arbeiten wollen. Wer über das 67. Lebensjahr hinaus arbeiten möchte, erhält für jeden weiteren Monat einen Bonus von 0,5 Prozent. Außerdem erhöht sich die Rente durch die Beiträge, die monatlich durch den Job hinzukommen. Mit der Flexirente können Arbeitnehmer*innen den Renteneintritt nun deutlich flexibler gestalten.

Die Deutsche Rentenversicherung bietet einen Hinzuverdienstrechner an. Hiermit können Arbeitnehmer*innen berechnen, ob sie bei ihrem Hinzuverdienst mit Abzügen rechnen müssen.

Fazit: Für wen lohnt sich die Flexirente?

Die Flexirente macht den Renteneintritt flexibler. Sowohl Personen, die früher in Rente gehen wollen als auch Arbeitnehmer*innen, die über den Renteneintritt hinaus arbeiten wollen, können von der Flexirente profitieren.

Mit der Flexirente können Rentner und Rentnerinnen, die sich noch nicht zur Ruhe setzen wollen, weiter einer Arbeit nachgehen und die Haushaltskasse aufbessern. Insofern schafft sie mehr Flexibilität.

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