Gewalt an Frauen

So schützen Sie sich vor sexuellen Übergriffen bei einem Date

Frau hält ihre Hand vor die Kamera und signalisiert damit "Stopp" | © Getty Images/Sergio Mendoza Hochmann 
© Getty Images/Sergio Mendoza Hochmann 
Date Rapes sind leider keine Seltenheit mehr

Triggerwarnung: In diesem Artikel geht es um sexuelle Gewalt. Bei manchen Menschen kann dieses Thema negative Reaktionen auslösen. Bitte seien Sie achtsam, wenn das bei Ihnen der Fall ist. 

Normalerweise sind erste Dates aufregend und magisch, denn oftmals können sie der Beginn einer schönen Beziehung sein. Allerdings ist die Grenze schnell überschritten, wenn es zu Gewalt oder sexuellen Übergriffen, auch Date Rape genannt, kommt. Anlässlich des Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November, möchten wir Sie über das Thema aufklären und erklären, wie man sich schützen kann. 

Was bedeutet Date Rape?

Online-Dating-Plattformen sind beliebter denn je. Aber auch gefährlicher. Denn nach dem anfänglichen Kontakt auf Tinder, Bumble & Co. kommt es oft zu Dates, die zu Beginn harmlos erscheinen, aber schnell zu erzwungenen sexuellen Handlungen und zu sexueller Gewalt führen können.

Fälle von Date Rape nehmen zu

Journalist/innen des Rechercheteams „VOLLBILD“ des SWR haben herausgefunden, dass es seit Beginn der Corona-Pandemie vermehrt zu sexuellen Übergriffen bei Treffen über Dating-Apps gekommen ist. Dafür haben sie eine Umfrage in mehr als 600 Beratungsstellen in Deutschland durchgeführt und erfahren, dass die meisten einen deutlichen Anstieg von sexuellen Übergriffen bei Verabredungen wahrgenommen haben. So gab es zum Beispiel allein in Kiel mindestens 100 Fälle. Es wird allerdings eine hohe Dunkelziffer vermutet, da viele Fälle nicht gemeldet werden. Der Grund für den Anstieg der Date Rapes lag vor allem daran, dass es während der Ausgangssperre schwieriger war, sich an öffentlichen Orten zu treffen und Täter so freier in ihrem Vorhaben waren.

So können Sie sich schützen: 

  • Verabreden Sie sich immer an öffentlichen Orten.

  • Erzählen Sie Familie & Freund/innen von Ihren Plänen, damit sie über Uhrzeit & Ort Bescheid wissen.

  • Teilen Sie Ihren Live-Standort mit einer vertrauten Person.

  • Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl. Wenn Sie Angst haben, skeptisch sind oder das Gefühl haben, dass etwas nicht in Ordnung ist, vertrauen Sie darauf.

  • Achten Sie auf das Verhalten Ihres Gegenübers. Sexuelle Anspielungen, unangebrachte Witze, eindringliche Blicke u.ä. sind bereits erste Grenzüberschreitungen und Warnsignale.

  • Lassen Sie Ihr Getränk nie aus den Augen.

  • Nehmen Sie niemals bereits geöffnete Getränke an.

  • Nehme Sie Ihr Getränk immer mit, selbst wenn Sie auf Toilette gehen oder bestellen Sie sich ein neues Getränk. 

  • Trinken Sie nichts, das komisch aussieht, riecht oder schmeckt.

  • Wehren Sie sich lautstark, damit andere auf Sie aufmerksam werden. 

Hilfe für Betroffene bei physischer und psychischer Gewalt

Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, Opfer von Gewalt geworden seid, wenden Sie sich an das Telefon für Gewalt bei Frauen unter 08000 116 016. Die Telefonseelsorge steht ebenfalls ganztägig unter 0800 111 0111 oder 0800 111 0222 zur Verfügung.

Oder sucht euch bei folgenden Stellen Hilfe und Beratung:

Frauenberatungsstelle: www.frauen-gegen-gewalt.de 

Frauenhäuser in eurer Nähe: frauenhauskoordinierung.de  

Opferhilfeorganisation WEISSER RING e.V.: www.weisser-ring.de