Haare & Frisuren

So schädigen Sie Ihr Haar, ohne es zu merken

Messy Dutt-Frisuren | © Kasia Serbin, Stocksnap.io
© Kasia Serbin, Stocksnap.io
So liebevoll wir unsere Haare auch pflegen, unbewusst tun wir ihnen täglich Dinge an, die ihnen auf Dauer schaden können.

Sie verzichten auf ständiges Färben oder Glätten, verwenden hochwertige Pflegeprodukte und gehen regelmäßig zum Friseur – und trotzdem fühlt sich Ihr Haar nicht wirklich gesund an? Das könnte an folgenden Angewohnheiten liegen, die das Haar strapazieren und auf Dauer kaputt machen.

Haare brechen ab: 3 Gründe und was gegen Haarbruch hilft

Ständig Dutt oder Pferdeschwanz tragen

Klar, zusammengebundene Haare bändigen störende Strähnen, sorgen für freie Sicht und sind gerade beim Sport praktisch. Doch Haargummis – insbesondere solche mit Metallverschluss – schädigen auf Dauer das Haar, da sie es an immer derselben Stelle quetschen, die Schuppenschicht zerstören und die Haare schließlich brechen lassen. Noch schädlicher sind Pferdeschwanz oder Dutt bei nassen Haaren: Die Schuppenschicht ist nach dem Waschen noch aufgequollen und kann leichter verletzt werden. Lassen Sie die Haare deshalb immer erst (an-)trocknen, bevor Sie sie zusammenbinden und verwenden Sie keine Metallspangen, Haargummis ohne Überzug oder mit Metallelementen. Haarschonender sind sogenannte „Invisibobbles“, die lockerer als gewöhnliche Zopfgummis sitzen, keinen Knick im Haar hinterlassen und es so weniger brechen lassen. Tragen Sie Ihre Haare außerdem regelmäßig offen, um ihnen eine „Verschnaufpause“ vom Zusammenbinden zu gönnen.

Falsches Kämmen

Gegen regelmäßiges Bürsten ist grundsätzlich nichts einzuwenden: Es regt die Durchblutung der Kopfhaut an, verteilt das natürliche Öl bis in die Haarspitzen und sorgt so für einen gesunden Glanz. Doch gerade, wenn sich die Haare verknotet haben, gehen Frauen mit Kamm oder Bürste häufig zu ungeduldig und aggressiv ans Werk. Verzichten Sie selbst bei hartnäckig verfilzten Strähnen auf brutales Zerren und Reißen – das kann die Haarstruktur schädigen und brüchig machen. Teilen Sie das Haar stattdessen in mehrere, dicke Strähnen auf und arbeiten Sie sich mit einer Bürste mit sanften (Natur-)Borsten Stück für Stück durch. Beim Durchkämmen direkt nach der Haarwäsche sollten Sie doppelt vorsichtig sein: Im feuchten Zustand ist das Haar dehnbar und kann brechen oder abreißen, wenn Sie es zu kräftig mit der Bürste bearbeiten. Achten Sie bei der Wahl von Bürste oder Kamm zudem auf gute Qualität – scharfe Kanten an den Borsten können Haare und Kopfhaut verletzen. Besonders schonend sind Naturhaarbürsten mit engstehenden Borsten, die Schmutz und Haarschuppen mühelos entfernen, die Schuppenschicht glätten und so das Haar natürlich zum Glänzen bringen.

Falsches Kopfkissen

Im Schlaf bewegen wir uns mehr, als wir denken: Ein Schlafender verändert rund 40- bis 60-mal pro Nacht seine Körperhaltung. Die dabei entstehende Reibung zwischen Kopf und Kissen kann Haarprobleme wie Trockenheit, Frizz und Spliss verstärken und begünstigt Haarbruch. Deshalb gilt: Je glatter die Unterlage, auf der Sie schlafen, desto schonender ist sie für das Haar (und die Haut!). Ein Seidentuch oder Seidenbezug auf dem Kopfkissen entzieht dem Haar weniger Feuchtigkeit als Baumwolle, lädt es nicht statisch auf und verhindert so das Brechen der Haare. Alternativ können Sie eine Schlafhaube tragen, um die Haare zu schonen.

Zu viel Hitze

Regelmäßiges Föhnen oder Stylen mit Glätteisen, Lockenstab und Co. gehört für viele Frauen zur täglichen Beauty-Routine. Doch alle Tools, die mit Hitze arbeiten, trocknen das Haar aus und können es auf Dauer schädigen. Die haarschonende und energiesparende Alternative: Lassen Sie Ihre Mähne (zumindest im Sommer) so oft wie möglich an der Luft trocknen. Wenn Fönen oder Glätten unverzichtbar für Sie ist, sollten Sie versuchen, mit niedrigen Temperaturen auszukommen und ein Hitzeschutz-Produkt für die Haare verwenden. Beim Fönen ist ein Mindestabstand von 30 Zentimetern zwischen Haar und Föhn ratsam. Apropos Hitze: Vorsicht auch mit UV-Strahlung! Wer sein Haar zu lange direkter Sonneneinstrahlung aussetzt, riskiert nicht nur einen schmerzhaften Sonnenbrand auf der Kopfhaut, sondern schädigt damit auch die Haarstruktur. Die Haare bleichen aus, werden strähnig und brüchig. Damit erst gar keine Sonnenschäden entstehen, sollten Sie die Haare nur kurzzeitig der prallen Sonne aussetzen und Ihren Kopf mit einem Hut oder Kopftuch schützen.

Zu heißes Duschen

Genauso wenig wie Föhnhitze mag unser Haar zu heißes Wasser: Es entfernt das natürliche Öl und trocknet die Haare genauso aus wie ein hoher Kalkgehalt im Wasser. Das Ergebnis: strohige, trüb wirkende Haare, die leichter brechen. Waschen Sie Ihr Haar deshalb am besten mit lauwarmen oder kaltem Wasser und setzen Sie eine Duschhaube auf, wenn Sie eine heiße Dusche ohne Haarwäsche nehmen wollen. Der heiße Dampf entzieht dem Haar Feuchtigkeit und macht es ebenfalls trocken und brüchig.

Verschmutze Styling-Utensilien

Auf regelmäßig benutzten Bürsten, Glätteisen oder Lockenstäben lagern sich Haare, Schmutz, Bakterien sowie Rückstände von Styling-Produkten ab. Um Ihr Haar nicht unbewusst zu schädigen, sollten Sie Ihre Haar-Tools regelmäßig reinigen. Bürsten können in lauwarmem Seifenwasser eingeweicht und danach gründlich abgeschrubbt werden. Glätteisen, Lockenstäbe und andere Tools werden mit Hilfe eines Glaskeramikreinigers oder anderen Spezialprodukten wieder sauber.