Brustkrebsmonat

Sie sind nicht allein: Hilfe & Anlaufstellen nach der Diagnose Krebs

Frau unterstützt ihre krebskranke Freundin | © Adobe Stock/PintoArt
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Wenn eine Krebsdiagnose im Raum steht, haben Betroffene meist viele Fragen und Ängste.

Die Diagnose Krebs ist für Betroffene und Angehörige meist ein Schock. Wichtig ist jetzt in der Anfangsphase vor allem eins: seriöse und verständliche Informationen und die Gewissheit, nicht allein zu sein.

Auch wenn die Diagnose Krebs heute leider keine Seltenheit mehr ist, so ist sie dennoch ein Schock für Betroffene und ihre Angehörigen. Meist fehlen einem anfangs noch zu viele Informationen, es stehen diverse Untersuchungen an und deren Ergebnisse erfordern Zeit und Geduld. Und wenn man dann Informationen und Befunde erhält, versteht man viele Fachbegriffe und das Wirrwarr an Zahlen-Buchstaben-Kombinationen gar nicht.

Der Befund für den weiterbehandelnden Arzt bzw. die Fachklinik liest sich für den Laien oftmals wie eine kryptische Matheaufgabe aus längst vergangenen Schulzeiten. Was bedeutet adjuvant, Rezidiv und Residualtumor? Was T3, N1, M0 und all das, was da noch steht?

Man ist vollkommen neu in der Thematik und zudem geht all das unfassbar an die Nerven. Wie soll man – durch die Diagnose Krebs am Boden zerstört – klar denken und all die Informationen einholen, einfordern und auch wirklich erfassen?

Was tun, wenn die Diagnose den Boden unter den Füßen wegzieht?

Dr. Google ist hier in der Regel keine gute Idee, weil man oftmals nicht zwischen seriösen und unseriösen Quellen unterscheiden kann. Deshalb ist es unverzichtbar, genau in diesen schweren Anfangstagen vertrauenswürdige Informationsquellen und Ansprechpartner zu haben.

Denn zwei Dinge sind nach der Diagnose Krebs ungemein wichtig: 1. Eine klare, verständliche Einschätzung der Situation durch Experten. Und 2.: Niemand sollte in dieser Zeit das Gefühl haben, allein zu sein, ohne Beratung und stärkende Menschen um sich herum.

Diagnose Krebs: Wohin wende ich mich jetzt?

Viele Menschen erhalten die Diagnose Krebs bei ihrem Hausarzt bzw. Ärztin oder einem Facharzt, sei es der*die Gynäkolog*in, der*die Urolog*in etc. Oft ist es auch ein Strahleninstitut oder eine Klink, bei der man ein MRT, CT, einen Ultraschall oder eine Mammografie oder andere bildgebende Verfahren gemacht hat, die einem die Diagnose sagen.

Von diesem ersten Moment an, ist es an euch, die weiterführende Therapie in die Wege zu leiten. Man wird euch aber Adressen und Ansprechpartner nennen, an die ihr euch jetzt wenden könnt. Im Zweifelsfall ruft ihr bei eurem Hausarzt bzw. -ärztin an, wie es für euch weitergeht. Man wird euch in jedem Fall den weiteren Ablauf erklären. Falls nicht: Fordert das sein.

Wenn ihr in einer Klinik vorstellig werdet, die auf die betreffende Krebsart spezialisiert und im Idealfall zertifiziert ist, erhaltet ihr kompetente Ansprechpartner und seid dort gut aufgehoben. Hier wird man euch alle Fragen, die ihr habt, beantworten und für eure Sorgen da sein.

Natürlich mag der ein oder andere auch andere Erfahrungen gemacht haben, aber in der Regel sind hier Expert*innen vor Ort, die eine sehr gute Mischung aus Fachkenntnissen und Empathie besitzen. Wer in diesem Bereich arbeitet, dem ist klar: Krebs hat nicht nur einen körperlichen Aspekt, sondern auch einen großen psychischen, der auf den Betroffenen lastet.

Oftmals erhält man beim ersten Termin einen großen Ordner mit vielen Unterlagen und Informationen rund um die Krebsart, Diagnose, Therapien und vielem mehr. Auch das ist für den Anfang sehr hilfreich.

Austausch mit anderen Betroffenen

Viele Menschen, die an Krebs erkrankt sind oder waren oder jemanden kennen, der betroffen ist, werden wissen: Es ist ungemein wichtig, dass das Umfeld für einen da ist. Aber manche Dinge, vor allem das, was auf der Psyche lastet, können vor allem Menschen verstehen, die das ganze Thema selbst schon durchmachen mussten.

Der Austausch mit Menschen, die die neue Lebenssituation selbst kennen, fühlt sich für Betroffene meist richtig an. Einfach, weil einen die gleichen Fragen beschäftigen. So kann man sich z.B. in Selbsthilfegruppen Rat holen und wichtige Informationen austauschen.

Brust abtasten: Schritt für Schritt erklärt

Frau tastet ihre Brust ab | © shutterstock / 9nong

Rat und Austausch in einer Selbsthilfegruppe: YES!APP

Selbsthilfegruppen können persönlich vor Ort besucht werden. Wer lieber den digitalen Austausch für sich möchte, für den gibt es auch Apps, dank deren Hilfe sich Betroffene austauschen und vernetzen können. Eine davon ist z.B. die YES!APP.
20.000 Krebsbetroffene (Stand April 2022) haben die YES!APP zur größten digitalen Selbsthilfegruppe Deutschlands gemacht.

Die APP hilft Krebspatient*innen und ihren Angehörigen, sich jederzeit und überall unkompliziert mit anderen Betroffenen auszutauschen. Das Ziel: ein sicherer Dialog, Informations- und Erfahrungsaustausch, um so Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.

Alle Angebote von yeswecan!cer sind kostenfrei. 

Hier ein paar wichtige Link-Adressen für Betroffene und ihre Angehörigen:

Diagnose Krebs – wie geht es jetzt weiter? Rat und Hilfe für die ersten Tage findet ihr auf der Seite des Deutschen Krebsforschungszentrums DKFZ.

Auf der Seite des DKFZ könnt ihr auch mit eurer Postleitzahl nach Selbsthilfegruppen und Anlaufstellen in eurer Nähe suchen.

Wie ihr seriöse von unseriösen Quellen unterscheiden könnt, erfahrt ihr hier, auf der Seite der Deutschen Krebsgesellschaft DKG.

Auf der Seite der DKG findet ihr auch kurz und knapp Basiswissen über Krebs, das euch im Dschungel der Fachbegriffe weiterhilft.

*In eigener Sache*

Wir begehen gemeinsam mit den Frauenportalen myself, DONNA, BILD der FRAU und EDITION F den Brustkrebsmonat Oktober. Denn Wissen kann Leben retten und Erkrankungen verhindern. 

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