Tipps für Silvester

Haustiere an Silvester beruhigen: So wird der Jahreswechsel für Vierbeiner erträglicher

Frau küsst ihren Hund | © Getty Images/Group4 Studio
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Was für uns Menschen ein tolles Fest zum Jahreswechsel ist, kann Haustieren enorm zusetzen. 

Feuerwerkskörper, bunte Lichter und laute Geräusche – was viele Kinder- und Erwachsenenherzen höherschlagen lässt, stellt für unsere Haustiere eine echte Tortur dar. Sie sind gestresst, haben Angst und verkriechen sich oftmals zitternd unters Sofa oder dem Bett.

Auch Wildtiere wie Vögel leiden unter den Feierlichkeiten. Während wir den frei lebenden Tieren nur bedingt helfen können, gibt es doch ein paar Möglichkeiten, mit denen wir die Nacht für unsere Haustiere erträglicher machen können.

Im Voraus Maßnahmen ergreifen

Feuerwerksböller sind unglaublich laut: Laut der Techniker Krankenkasse können sie einen Geräuschpegel von bis zu 173 Dezibel erreichen. Und Tiere haben ein viel feineres Gehör als wir. Kein Wunder, dass sie da Angst bekommen!

Um den Stress an Silvester möglichst gering zu halten, können Sie diese Maßnahmen vor dem eigentlichen Ereignis ergreifen:

  • Lassen Sie freilaufende Katzen einen Tag vor (und nach) Silvester nicht aus dem Haus. Oftmals wird nicht nur während Silvester „geböllert“, sondern auch an den Tagen vorher und nachher.

  • Halten Sie Ihre Hunde beim Gassigehen an der Leine und vermeiden Sie stark bewohnte Gebiete. Am besten auch nach Silvester – so vermeiden Sie Raketenreste und Scherben.

  • Gestalten Sie den Tag so normal wie möglich und lassen Sie sich nicht aus der Routine bringen.

  • Schließen Sie alle Türen und Fenster. Ziehen Sie am besten auch die Vorhänge vor oder lassen Sie die Rollläden runter.

  • Sie können bereits einige Wochen vorher immer mal wieder Feuerwerkslärm abspielen, um Ihr Tier zu desensibilisieren.

Ihr Haustier leidet unter starken Panikattacken? Dann sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt/Tierärztin. Möglicherweise ist ein Beruhigungsmittel die richtige Lösung.

So beruhigen Sie Hunde

Denken Sie daran: Tiere orientieren sich oftmals an Ihnen und Ihrer Gefühlslage. Sind Sie aufgeregt, ist es sehr wahrscheinlich, dass Ihr Hund das Verhalten spiegelt. Also: Tief durchatmen, ruhig bleiben und entspannen.

Kommt Ihnen Ihr Tier dennoch sehr aufgeregt vor, können Sie es folgendermaßen unterstützen:

Ablenkung schaffen

Vielen Hunden hilft es, wenn sie beschäftigt werden. Spielen Sie mit den Vierbeinern, lenken Sie sie mit Leckerchen ab oder toben Sie mit dem Lieblingsspielzeug.

Schlecken beruhigt

Sogenannte Schleckmatten können dabei helfen, dass sich Ihr Hund ein wenig beruhigt. Streichen Sie dafür etwas Leberwurst oder Frischkäse auf die Leckmatte und bieten Sie Ihrem Hund den Snack an, bevor es draußen richtig losgeht. Übrigens: Auch mit Musik, dem Fernseher oder sogenannten „White Noise“-Maschinen können Sie die Aufmerksamkeit Ihres Hundes umleiten.

Nicht zu sehr verwöhnen

Klar, zureden und streicheln kann Ihr Tier beruhigen. Achten Sie aber darauf, den „normalen“ Bereich der Zuneigung nicht zu verlassen. Es könnte Ihren Hund verunsichern, wenn Sie auf jedes Geräusch mit übermäßig viel Liebe und Aufmerksamkeit reagieren.

Einen Rückzugsort bieten

Für manche Tiere ist es natürlicher Ihre Nähe zu suchen, andere möchten sich lieber verkriechen. Geben Sie Ihrem Hund die Möglichkeit, sich hinter dem Sofa, unter dem Bett oder an anderen Stellen zu verstecken. Lassen Sie Ihren Liebling dabei wählen. Schließlich weiß er oder sie am besten, wo es sich am sichersten anfühlt.

Nicht allein lassen

Selbst wenn Ihr Hund sich verkriecht, sollten Sie ihn nicht allein lassen. Bleiben Sie in der Nähe, damit Ihr Tier Trost bei Ihnen suchen kann – auch wenn das bedeutet, dass Sie vielleicht den Raum wechseln müssen.

Anti-Stress-Westen

Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten empfiehlt auch Anti-Stress-Westen, um Hunde zu beruhigen. Diese ziehen Sie Ihrem Hund wie ein Geschirr an. Die Weste übt dann einen leichten Druck auf den Brustkorb aus, was die Angst mindern kann. Wenn Sie sich für diesen Schritt entscheiden, sollten Sie die Weste vorher einige Male ausprobieren, damit sich Ihr Hund daran gewöhnen kann.

Das hilft Katzen

Auch Katzen reagieren sehr sensibel auf die Geräusche der Silvesternacht. Einige Katzen bekommen sogar so starke Angst, dass sie in die Wohnung urinieren! Tritt dieser Fall ein, sollten Sie das Ihrem Liebling nachsehen – es ist schließlich eine Ausnahme.

Vorsichtsmaßnahmen treffen

Schließen Sie alle Fenster und Türen sowie die Katzenklappe, falls Sie eine solche besitzen. Am besten lassen Sie Ihre Samtpfote auch im Voraus chippen. So könnten Sie wieder vereint werden, falls die Katze in Angst flieht.

Rückzugsorte anbieten

Öffne Sie die Türen in Ihrer Wohnung, um der Katze den Weg unter Betten, auf Schränke oder hinter das Sofa freizumachen. Sie können auch Verstecke und Höhlen bauen, in die sich Ihre Katze zurückziehen kann. Lassen Sie Ihrem Liebling dabei freie Wahl.

Musik abspielen

Manche Katzen finden sanfte Musik sehr beruhigend. Probieren Sie im Voraus aus, ob Ihre Katze zu den Musikliebhabern gehört. Falls ja, können Sie versuchen, die Katze mit den sanften Tönen vom Silvesterlärm abzulenken.

Ablenkung tut gut

Vielleicht hat Ihre Katze Lust, mit dem Lieblingsspielzeug zu spielen? Bieten Sie Ihrer Katze Abwechslung. Das kann beruhigen und die Aufmerksamkeit von den untypischen Außengeräuschen nehmen. Ähnlich wie bei Hunden kann man auch Katzen eine Schleckmatte anbieten, siehe oben.

Streicheln oder Abstand

Tiere lassen sich nicht über einen Kamm scheren – vor allem nicht Katzen! Während manche Hauskatzen bei Verunsicherung die Nähe ihres Menschen suchen, sind andere abweisend und verstecken sich lieber.

Bleibt Ihre Katze distanziert, sollten Sie das akzeptieren. Kommt Ihr Haustier jedoch zum Kuscheln, können Sie es so beruhigen. Aber bitte nicht übertreiben! Zu viel Aufmerksamkeit und dauerhaftes „Gut-Zureden“ kann Ihren Stubentiger verunsichern.

Duftstoffe gegen Angst

Laut dem Futterhersteller Purina sollen auch Lavendelöl, Melisse oder Anisöl gestresste Katzen beruhigen. Bitte nur sparsam einsetzen. Bestimmte Diffusor können ebenfalls hilfreich sein. Über den Dampf werden Duftstoffe im Raum verteilt.

Kleintiere unterstützen

Hamster, Meerschweinchen und Co. sind extrem stressanfällig. Und auch Vögel sind sehr empfindlich. Um die Tiere vor Verletzungen zu schützen und die kleinen Herzen zu schonen, sollten Sie entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Tiere in Außenhaltung reinholen

Steht der Käfig oder das Gehege eures Haustiers draußen, holen Sie sie am besten für die Silvesternacht nach drinnen. Hier bietet sich neben der Wohnung auch ein Gartenhäuschen oder eine leere Garage an. Hauptsache, es ist lärm- und lichtgeschützt.

Versteckmöglichkeiten bieten

Insbesondere bei Nagern sind zusätzliche Verstecke keine schlechte Idee. Sie können beispielsweise mehr Streu in den Käfig geben. Darin können sich die Kleintiere verbuddeln und vor den Geräuschen verstecken.

Käfige abdecken

Auch Decken über dem Käfig helfen, die Tiere zu schützen. So werden Geräusche gedimmt und auch die Lichter erschrecken Ihre Lieblinge nicht mehr. Achten Sie aber darauf, dass genug Luft in das Gehege kommt. Am besten lassen Sie auch die Rollläden herunter oder schließen Sie die Vorhänge.

Natürlich reagiert jedes Tier anders auf die Silvesternacht. Während unsere Tipps helfen können, Ihre Tiere zu beruhigen, wissen Sie natürlich am besten, wie Ihr Liebling reagiert. Gehen Sie auf sie ein, beruhigen Sie sie und bald ist die Nacht auch schon vorbei!

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