Ihre Eisen- oder Vitamin-D-Werte haben die meisten schon einmal kontrollieren lassen. Ob sie mit ausreichend Selen versorgt sind, wissen hingegen die wenigsten. Folgende Anzeichen könnten auf einen Mangel hindeuten.
Bei Selen handelt es sich um ein lebenswichtiges Spurenelement, das an einer Vielzahl von Reaktionen im Körper beteiligt ist. Unter anderem schützt es den Organismus vor freien Radikalen und reguliert den Haushalt der Schilddrüsenhormone. Damit diese Prozesse reibungslos ablaufen können, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), täglich 60 bis 70 µg Selen zu sich zu nehmen. Bei Schwangeren ist der Bedarf erhöht, Kinder kommen mit geringeren Mengen aus.
Mit einer vollwertigen Ernährung lässt sich der tägliche Bedarf decken. Reich an Selen sind Fisch, Fleisch und Eier. Die Aufnahme ist aber auch über pflanzliche Nahrungsmittel wie Kohl- und Zwiebelgemüse möglich. Da der Selengehalt abhängig ist von demjenigen der Böden, variiert er je nach Anbaugebiet. Deutsche Böden sind verhältnismäßig arm an Selen, weshalb tierische Produkte als verlässlichere Selenquellen gelten.
Personen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, sind dadurch besonders gefährdet, zu wenig Selen zu sich zu nehmen. Folgende Symptome sind typisch für einen Mangel.
Selen stimuliert und reguliert das Immunsystem. Ein Mangel dagegen kann die körpereigenen Abewehrzellen sowie die Bildung von Antikörpern reduzieren. Das macht uns anfälliger für Infekte, die zudem schwerer verlaufen können. Heißt: Wer in regelmäßigen Abständen krank ist, leidet möglicherweise unter einem Selenmangel.
Ständig müde, obwohl Sie genug schlafen? Dahinter könnte ein Mangel an Selen stecken. Dieser begünstigt oxidativen Stress, der zu Erschöpfung und Leistungsschwäche führen kann.
Oxidativer Stress greift außerdem die Haarfollikel an. Dünnes werdendes Haar ist die Folge. Dass die Bürste nach dem Kämmen voller Haare ist, könnte also mit einem Selenmangel zusammenhängen.
Selen sorgt auch für gesunde Nägel. Sind sie unterversorgt, zeigt sich das schon früh in Form von weißen Flecken. Nehmen Sie diese ernst und tun Sie sie nicht als simplen Schönheitsmakel ab.
Selen hat maßgeblichen Einfluss auf den Muskelstoffwechsel. Insbesondere wenn es dem Körper zusätzlich an Vitamin E mangelt, können sich Muskel schwach anfühlen und schmerzen.
Schilddrüsenerkrankungen sind weit verbreitet. Jede*r dritte Deutsche ab dem 45. Lebensjahr ist laut dem Deutschen Zentrum für individualisierte Prävention und Leistungsverbesserung betroffen. Nicht selten ist eine Schilddrüsenunterfunktion auf einen Selenmangel zurückzuführen.
Für alle Männer gut zu wissen: Ein Mangel an Selen kann sich negativ auf die Zahl und Beweglichkeit der Spermien auswirken und so zu Unfruchtbarkeit führen.
Wichtig: Diese Symptome können auf einen Selenmangel hindeuten, aber auch andere Ursachen haben. Gewissheit gibt ein Bluttest beim Arzt. Bestätigt sich der Verdacht, kann eine Ernährungsumstellung und/oder eine vorübergehende Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll sein. Besprechen Sie mögliche Therapieformen mit einer Fachperson und behandeln Sie sich nicht selbst.
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