Frisuren & Styling

Stufenschnitt: Frisuren, Trends & Styling-Tipps für jeden Haartyp

Prominenter Stufenschnitt: Jennifer Aniston auf der Premiere von Marly und ich | © Getty Images/Jon Kopaloff
© Getty Images/Jon Kopaloff
Klassischer Stufenschnitt: Jennifer Aniston trug ihr Haar zu "Friends"-Zeiten sehr fransig und stufig. Inzwischen hat sie sich für natürlichere Stufen entschieden.

Der Stufenschnitt hatte nun für eine Weile eine kleine Pause eingelegt, allerdings nur um noch trendbewusster und stilsicherer zurückzukehren! Im letzten Jahr dominierten fransige Stufenschnitte die Frisurentrends. Grund genug, sich das Phänomen Stufenschnitt mal genauer anzuschauen.Welche Varianten von Stufenschnitt Frisuren gibt es? Wem stehen Stufenschnitte? Kann man auch mit besonders feinem oder stark gelocktem Haar Stufenschnitte tragen? Wir haben alle Antworten, Styling-Tipps und erklären, warum der Stufenschnitt unter den Frisuren-Trends für 2024 eine ganz große Rolle spielen wird.

Was ist eigentlich ein Stufenschnitt?

Ein Stufenschnitt kann viele Gesichter, Längen und Strukturen haben. Entscheidend ist nur, dass die Haare in unterschiedlich lange Schichten oder Lagen - Stufen eben - geschnitten werden. 

Egal ob auf Ohrhöhe, schulterlang oder lange Haaren, die bis zur Taille reichen, wenn sie in Stufen gefranst sind, gilt dies als Stufenschnitt. In der Regel sind das Deckhaar am Oberkopf und die Frontpartie rund um das Gesicht kürzer gehalten als die restlichen Längen. Es gibt aber unterschiedlich lange Stufenübergänge, solche, die immer kürzer werden, oder solche, die in Stirnfransen übergehen.

Wie stark oder weich die Übergänge zwischen den Stufen sind, spielt zunächst keine Rolle. Allerdings kann man viele unterschiedliche Varianten und Trendschnitte unter dem Sammelbegriff Stufenschnitt unterscheiden. Manche sind fransig, andere ganz subtil, wiederum andere besonders markant und kantig und es gibt sogar versteckte Stufen. Wir wollen uns hier die wichtigsten Trends ansehen, um für jeden Haartyp und jede Haarlänge den richtigen Stufenschnitt zu finden.

Kann man einen Stufenschnitt selber schneiden?

Grundsätzlich kann man sich einen Stufenschnitt auch zuhause selber schneiden. Am Ober- und Hinterkopf gestaltet sich das Ganze jedoch etwas schwierig. Stufen, die das Gesicht umrahmen oder im Fransen im Ponybereich kann man sich dagegen leichter selbst zuhause schneiden. Achtung: Die Strähnen müssen auf beiden Seiten gleich lang sein, ansonsten wirkt es nicht symmetrisch und professionell. Die Haare hierfür zuerst nass machen und mit einem Kamm kämmen. Danach von oben beginnend mit einer offenen Schere einen leichten Bogen nach unten hin schneiden. Aber Vorsicht: Nicht zu viel auf einmal schneiden!

Wem steht der Stufenschnitt?

Kurz gesagt: Jede*r kann einen Stufenschnitt tragen. Trotzdem müssen wir hier noch ein Aber einräumen. Jeder kann einen Stufenschnitt tragen, aber man sollte darauf achten, den Stufenschnitt an die eigene Haarstruktur anzupassen. Darüber hinaus kann man den Stufenschnitt schließlich auch noch an die Haarlänge und an den Zweck anpassen, den man erfüllen möchte.

Vor- und Nachteile von Stufenschnitt Frisuren

Es muss einen, wenn nicht viele Gründe dafür geben, dass der Stufenschnitt immer und immer wieder an die Spitze der Frisurentrends zurückkehrt. In vielen Fällen wird er genutzt, um einer Frisur mehr Schwung, mehr Dynamik aber vor allem mehr Leichtigkeit zu verleihen. Stufen können die Haare fülliger und lockerer fallen lassen. Er kann aber auch dort etwas Fülle wegnehmen, wo dicke Haare zu schwer und wuchtig wirken. Zudem kann ein Stufenschnitt eingesetzt werden, um Locken und Wellen erst richtig zur Geltung zu bringen oder Haarfarben ins richtige Licht zu rücken. Stufen rund um das Gesicht werden zum schmeichelhaften Rahmen, je nach Gesichtsform.

Ein Stufenschnitt kann also ein echtes Upgrade für die eigene Frisur sein. Allerdings gilt es den richtigen Schnitt für den richtigen Zweck zu finden. Wer also darüber nachdenkt, sich einen Stufenschnitt schneiden zu lassen, der überlegt sich am besten vorab, welches Ziel der Lagenlook erfüllen soll. 

Stufenschnitt: Welche Varianten gibt es?

Unser liebster Styling-Tipp eignet sich hervorragend für Stufenschnitte: Man sucht nach einem prominenten Kopf, der dem eigenen Haar möglichst ähnlich sieht. Das kann ein*e Schauspieler*in oder ein Model aus einer Shampoo-Werbung sein. Hat man sein eigenes Haar-Pendant gefunden, kann man den Stufenschnitt ganz einfach kopieren.

Wer seinen perfekten Stufenschnitt oder seine persönliche Vorlage nicht gefunden hat, dem wollen wir hier die typischen Versionen und Varianten des Stufenschnitts vorstellen.

Dickes Haar

Dickes Haar, das oft sehr füllig oder schwer wirkt, kann mit Stufen geschickt ausgedünnt werden. Meist greifen Stylist*innen dann zu sogenannten Freehand-Stufen oder schneiden die klassischen Stufen. Das heißt, die mittellangen bis langen Haare werden von oben tannenbaumartig durchgestuft. Je nach Gesichtsform und Länge kann ein Profi mit der Freehand-Technik nämlich genau dort Volumen wegnehmen, wo es störend wirkt und dort mehr Schwung und Leichtigkeit setzen, wo man sie sich wünscht.

Damit die langen Haare an den Spitzen nicht zu dünn wirken und die Übergänge besonders weich und fließend verlaufen, kann man auch die Point Cutting Technik einsetzen. Dabei werden die Stufen in das trockene Haar geschnitten, die Längen werden vorsichtig angehoben und dann so gestuft.

Kurze, dicke Haare werden meist etwas fransiger geschnitten als die eben genannte Tannenbaum-Form im langen Haar, die auf weichen Übergängen aufbaut. Der Effekt bleibt derselbe. Stufen nehmen dicken Haaren ihre Schwere und verleihen ihnen  natürliche Bewegung.

Feines Haar

Umgekehrt kann man in dünnes Haar dank Stufen mehr Volumen bringen. Hierbei sollte man darauf achten, dass die Lagen nicht zu markant und die Stufen nicht zu kantig werden. Leichte Abstufungen und weiche Übergänge sorgen dafür, dass die Lagen feines Haar voller wirken lassen, als es ist. Zudem kann man hier mit Farbverläufen und Highlights nachhelfen, um den Effekt zu verstärken.

Glatte Haare

Um spiegelglatten Haar mehr Schwung und Bewegung einzuhauchen, kann man sogenannte versteckte Stufen schneiden - oder auch ‚Invisible Layers‘. Gemeint ist damit, dass die Lagen kaum erkennbar sind und ganz subtil platziert werden. Dabei muss auch nicht der ganze Kopf durchgestuft werden. Es genügt, einzelne Partien zu schneiden, die mehr Bewegung gebrauchen können. In den meisten Fällen stuft man zum Beispiel nur die Hautpartie rund um das Gesicht. So können die Lagen hier dynamischer fallen und locker das Gesicht umspielen.

Locken und Wellen

Ebenso wie glattes Haar können auch Locken und Wellen (Naturkrause) manchmal mehr Bewegung und Sprungkraft gebrauchen. Dafür sind Stufen genau das Richtige. Wenn Locken wieder richtig springen sollen, kann ein Profi mit Lagen nachhelfen. Indem die Spitzen und Längen in Stufen gelegt werden, gewinnen Locken und Wellen mehr Leichtigkeit und Raum, um wieder schöner zu fallen. Oftmals sind sie nämlich einfach zu schwer geworden.

Stufenschnitt für lange Haare: Passt das zu deinem Haartyp?

Stufenschnitte für langes Haar

Lange Haare sind ein klassischer Look, der niemals aus der Mode kommen wird. Aber dabei können sie schnell mal leblos und gar langweilig wirken. Stufen, zum Beispiel die klassische Tannenbaumform, oder Stufen rund um das Gesicht, verhelfen zu mehr Pepp in der langen Mähne.

Je länger die Haare, desto markanter dürfen die Stufen sein. Deutlich kurze Lagen, die bis unters Kinn reichen, sehen zum Beispiel toll aus. Aber auch kurze Lagen im Deckhaar sorgen für mehr Frische im Look. Häufig nutzen Stylisten für derart markante Stufen die Razor Cut Technik. Das heißt, sie kürzen die Haare im Winkel von 45° mit einer Rasierklinge. So entsteht ein lockerer Lagenlook, der perfekt zu langen Haaren passt. 

Mittellanges Haar

Durchgestufte Schnitte verleihen mittellangem Haar einen wilden, frechen coolen Look. Im Vergleich zu langem Haar werden die Stufen etwas kleiner und die Sprünge zwischen den Lagen weniger markant. Sie müssen in mittellangem Haar aber auch nicht unbedingt den Schwung einbringen, für den sie in langen Haaren zuständig sind. In mittellangem Haar dienen Stufen meist dazu, Fülle zu regulieren. Außerdem lassen sich mittellange gestufte Haare meist besonders einfach und unkompliziert stylen, da sie in ihrer natürlichen Struktur gut fallen können.

Stufenschnitt Frisuren mit Pony

Stufenschnitte lassen sich wunderbar mit Pony Frisuren kombinieren. Gerade Outgrown Bangs oder Curtain Bangs, aber auch jede Variante von Face Framing Schnitten sieht mit durchgestuften Lagen rund um das Gesicht besonders lässig und modern aus. Wer keinen zu markanten Pony tragen möchte der kann mit Stufen im Deckhaar einen abgeschwächten Kompromiss finden.

Gefärbtes Haar

Ob Balayage oder Highlights, alle trendigen Farbverläufe können mit geschickt platzierten Stufen noch besser in Szene gesetzt werden. Die Farben wirken fließender, die Highlights kommen besser zur Geltung und die Verläufe bekommen eine neue Dynamik.

Kurzer Stufenschnitt

Übrigens sind Stufenschnitt tolle Frisuren, um Kurzhaarschnitte herauswachsen zu lassen. Wer den Kurzhaarschnitt aber behalten will, der sollte trotzdem über eine durchgestufte Version nachdenken. Kurze Stufenschnitte sind deutlich fransiger als lange Stufenschnitte.

Meist wird das Deckhaar länger gelassen, während die Stufen eher an den Spitzen sitzen. Also genau umgekehrt als bei langem Haar. Mit weichen Fransen kann nun die Struktur und der natürliche Schwung der kurzen Haare unterstützt werden, damit sie auch ohne aufwendiges Styling locker fallen können. Gerade feines Haar bekommt lässiges Undone-Volumen.

Soviel steht fest: Stufen werden auch 2024 in den Trends ganz vorne mitmischen. Aber wie genau werden die gestuften Trendschnitte aussehen? 

Viele der ganz großen Stufenschnitte werden vom Tierreich inspiriert sein. So sind zum Beispiel der Jellyfish Cut, der Butterfly Hair Cut oder der Octopus Cut die tierischen Stufenschnitte, welche wir 2024 wohl am meisten sehen werden.

Daneben sind zudem Pony Frisuren immer noch und immer mehr beliebt unter Trendsetter*innen. Von Baby Bangs bis Outgrown Bangs und allem, was dazwischen liegt, ein fransig gestufter Pony wird auch 2024 als absolut angesagt und trendsicher gelten.

Kurzhaarfrisuren vom Pixie, über den Mixie bis hin zu Kinnlangen Choppy Cuts haben sich schon 2022 als Trendschnitte etabliert. Auch wenn sie bisher eher den mutigen Köpfen vorbehalten waren. 2024 werden wir sehen, wie sich vor allem die kurzen Versionen der Stufenschnitte immer weiter ausbreiten.

Die 70er-Jahre Nostalgie, die uns schon einige rockig fluffige Trend-Haarschnitte beschert hat, bleibt uns auch 2024 erhalten. Der Shag, in allen seinen Varianten und Interpretationen, von extra kantig bis hin zu besonders weich, von lang bis kurz, wird auch 2024 einer der Top Trends sein.

Das nächste Jahr wird auch von Frisuren dominiert, die sich von Französinnen und ihrem Stil inspirieren lassen haben. Allen voran der French Cut, der 2024 die Trendfrisur für Frauen ab 50 sein wird. 

Für alle Langhaar-Freunde wird es 2024 wohl nur einen großen Trend geben: Den Curve Cut. Der klassische Kurvenschnitt kehrt zurück. Weich und fließend durchgestuft verleiht er langem Haar mehr Dynamik und lässt die Längen besonders schön fallen. Außerdem kann der Schnitt wunderbar an jede Haarstruktur und Gesichtsform angepasst werden für genau die richtige Menge an Fülle und Sprungkraft und das optimale Face Framing für jede*n.

Beliebte Kurzhaarfrisuren

Frau mit Kurzhaarfrisur - Streetstyle | © gettyimages.de /  Edward Berthelot