Gesünder Frühstücken, kochen und backen

Ist Margarine wirklich gesünder als Butter?

Eine Frau sitzt am Tisch und streicht Butter auf ihr Brot. | © Getty Images / Manuela
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Was ist gesünder, Butter oder Margarine?

Beide schmecken köstlich auf dem Frühstücksbrötchen, sind toll zum Braten und Backen, aber schmecken eben nicht ganz gleich. Aber was genau unterscheidet Butter und Margarine eigentlich? Und welche der beiden Optionen ist nun die gesündere Alternative, die wir uns morgens aufs Brot schmieren?

Wie unterscheiden sich Butter und Margarine?

Butter wird durch das Buttern von Sahne hergestellt. Somit ist Butter eine konzentrierte Quelle von Milchfett und besteht hauptsächlich aus gesättigten Fetten. Sie ist ein tierisches Produkt, das aufgrund seines hohen Gehalts an gesättigten Fetten den Cholesterinspiegel steigen lässt und in rauen Mengen verzehrt problematisch für den Herzkreislauf werden kann.

Margarine ähnelt in Geschmack und Aussehen der klassischen Butter stark und wird oft als herzgesunder Ersatz für diese empfohlen. Moderne Margarinearten werden aus Pflanzenölen hergestellt, die mehrfach ungesättigte Fette enthalten. Indem man die gefährlichen gesättigten Fette durch eben diese ungesättigten pflanzlichen Fette ersetzt, kann man LDL-Cholesterin senken.

Aber da Pflanzenöle bei Raumtemperatur flüssig sind, verändern Hersteller ihre chemische Struktur, um sie wie Butter festzumachen. In den letzten Jahrzehnten wurde die sogenannte „Hydrierung“ als Verfahren eingesetzt, um die Pflanzenöle in Margarine zu härten. Durch die Hydrierung erhöht sich der Gehalt des Öls an gesättigten Fettsäuren, aber als Nebenprodukt entstehen eben auch ungesunde Transfette.

Ein neueres Verfahren namens Umesterung führt zu ähnlichen Ergebnissen, ohne dabei Transfette zu produzieren. Allerdings enthält Margarine dann immer noch Lebensmittelzusatzstoffe wie Emulgatoren und Farbstoffe, dies sie zu einem stark verarbeiteten Lebensmittel aus Pflanzenölen macht, während Butter im Grunde genommen rein konzentriertes Milchfett ist.

Gesundheitliche Vorteile von Butter

Butter kann je nach Herstellungsverfahren, aber vor allem je nach Milchqualität eine Quelle für mehrere wichtige Nährstoffe sein. Beispielsweise kann Butter von grasgefütterten Kühen Vitamin K2 enthalten, das wir für eine bessere Knochengesundheit gebrachen können.

Insgesamt kann man schon mal festhalten, dass Butter von grasgefütterten Kühen eine bessere Nährstoffquelle darstellt als Butter von Kühen, die mit Getreide gefüttert wurden. Dann enthält sie meist auch gesunde Linolsäure, Butyrat, eine entzündungshemmende kurzkettige Fettsäure und weniger Omega-6- und dafür mehr Omega-3-Fettsäuren.

Dennoch sollte Butter im Allgemeinen nur in kleinen Mengen verzehrt werden und ihr Beitrag zur Gesamtaufnahme wichtiger Vitamine und Nährstoffe bleibt gering. Die Risiken, die der hohe Anteil an gesättigten Fetten und der hohe Cholesterinspiegel mit sich bringen, sind vergleichsweise deutlich höher als die gesundheitlichen Vorteile durch die enthaltenen Nährstoffe.

Gesundheitliche Vorteile von Margarine

Ähnlich wie bei der Butter hängt gesundheitliche Nutzen von Margarine für den Körper davon ab, welche Art von Pflanzenölen sie enthält und wie sie verarbeitet wird. Die meisten Margarinesorten enthalten einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Die genaue Menge variiert je nachdem welche Pflanzenöle für die Herstellung verwendet wurden.

Diese mehrfach ungesättigte Fette gelten aber im Allgemeinen als gesund. Denn im Vergleich zu gesättigten Fetten können sie sogar Vorteile für die Herzgesundheit mit sich bringen. Manche Sorten sind zudem mit Phytosterinen oder Stanolen angereichert oder sind von Natur aus reich an diesen Verbindungen. Diese senken zumindest kurzfristig das Gesamtcholesterin.

Es gibt aber auch kritische Stimmen, die anmerken, dass Margarine neben den herzfreundlichen Nährstoffen häufig auch Transfette enthält, die das Risiko für Herzkrankheiten erhöhen und andere chronische Gesundheitsprobleme fördern können. Außerdem sind nicht alle ungesättigten Fette unbedenklich oder gesundheitsfördernd. Omega-3-Fettsäuren gelten als entzündungshemmend, umgekehrt kann zu viel Omega-6-Fett chronische Entzündungen fördern.

Es lässt sich also festhalten, dass Margarine auch nicht vollkommen unbedenklich ist, aber trotzdem die gesündere Alternative zu Butter. Allerdings sollten Sie darauf achten, eine Sorte zu wählen, die im Herstellungsprozess keine Transfette bildet und keine pflanzlichen Öle mit besonders viel Omega-6-Fett enthält, wie Sonnenblumen-, Mais-, Soja- und Baumwollsamenöl.

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